Stadtrat Martin Auerbach (links) und seine Mitstreiter sehen den aktuellen Büchereistandort deutlich im Vorteil. Foto: oh - oh

In der Diskussion über den künftigen Standort der Esslinger Stadtbücherei haben sich die Stadträte der Linken festgelegt: Tobias Hardt und Martin Auerbach

EsslingenWenn der Esslinger Gemeinderat am Montag über den Standort der Stadtbücherei entscheidet, haben die Linke-Stadträte Martin Auerbach und Tobias Hardt eine klare Position: „Wir halten den Flächenzuschnitt am jetzigen Standort für die Bücherei für deutlich geeigneter als im geplanten Neubau in der Küferstraße.“ Bestätigt fühlen sie sich durch eine Umfrage in der Fußgängerzone: 127 Passanten plädierten mit einem roten Punkt für eine Erweiterung und Modernisierung des Bebenhäuser Pfleghofs, neun wollten einen Neubau in der Küferstraße. „Das ist ein Ergebnis, an dem man nicht vorbeigehen kann“, findet Auerbach. „Viele können nicht verstehen, weshalb die Stadt einen neuen Standort will, obwohl der bisherige sehr beliebt ist.“ Unabhängig von der Standortentscheidung fordern die Linken, dass der Bebenhäuser Pfleghof in städtischem Besitz und öffentlich zugänglich bleiben muss. Über einen entsprechenden Antrag der Linkspartei, der seit elf Monaten vorliege, müsse vor der Standort-Entscheidung abgestimmt werden.

Auerbach und Hardt haben mit zahlreichen Bürgern gesprochen: „Viele sind gezielt auf uns zugekommen, weil sie ihre Meinung sagen wollten.“ Die Zustimmung zum aktuellen Standort sei quer durch alle Altersgruppen äußerst groß gewesen. Dafür spreche die hohe Akzeptanz der derzeitigen Bücherei, die täglich rund 1000 Besucher zählt. „Wer sich dort umschaut, der sieht, wie wichtig vielen Esslingern eine Bücherei im Bebenhäuser Pfleghof ist. Menschen jeden Alters kommen dorthin. Gerade von Schülern wird die Bücherei stark genutzt, obwohl dort viel zu wenig Platz ist.“ Deshalb sei es höchste Zeit, mehr Raum zu schaffen, damit weitere Angebote möglich sind.

Die Linke begrüßt die neue Bücherei-Konzeption. „Aus unserer Sicht ist diese aber in den beiden Häusern Heugasse 9 und 11 besser zu verwirklichen“, betonen die Stadträte Martin Auerbach und Tobias Hardt. „Flair und Flächen sprechen für die Heugasse. Dort gibt es große zusammenhängende Flächen, die sich auch in der Breite ausdehnen. In der Küferstraße könnten dagegen vorwiegend nur schmalere, längliche Räume eingerichtet werden. Die vielen Nischen im Nachbargebäude Heugasse 11 am gegenwärtigen Standort würden die jetzige Bibliothek sehr gut ergänzen.“ Deshalb sei man bereit, „den Nachteil hinzunehmen, dass für den Umbau der Bücherei diese für etwa drei Jahre woanders untergebracht werden müsste“. Die Bürger müssten viel stärker in die Standortfrage einbezogen werden, als dies bisher der Fall war.