Christel Binder Quelle: Unbekannt

Von Claudia Bitzer

Für die Lehrer und Schulleiter sind die letzten Wochen und Tage vor den Sommerferien ohnehin schon eng getaktet. An der Schule am Schillerpark und an der Katharinenschule ist ihr Aufgabenkatalog in diesem Jahr noch größer geworden: Schließlich sollen die oberen Klassen der Katharinenschule vom kommenden Schuljahr an mit der 500 Meter entfernten Gemeinschaftsschule am Schillerpark zusammengelegt werden. Die Katharinenschule wird damit zu einer eigenständigen Grundschule, die fusionierte Gemeinschaftsschule Innenstadt - so ihr Arbeitstitel - zu einer auf sechs Zügen angelegten Einrichtung mit den beiden Standorten Schillerpark und Klaraanlage.

Viel Arbeit für Christel Binder, Leiterin der Schule am Schillerpark und der künftigen Gemeinschaftsschule Innenstadt, und ihre Konzeptgruppe. Die setzt sich aus Lehrkräften aus beiden Schulen zusammen. Viel Arbeit auch für Barbara von Lauenstein, Schulleiterin der Katharinenschule, und ihr Kollegium, die sich ebenso viele Gedanken über die Weiterentwicklung ihrer Schule machen.

Interimslösungen vor dem Umbau

Christel Binder hat mittlerweile die Eltern darüber informiert, wie die Schüler der Gemeinschaftsschule Innenstadt im nächsten Schuljahr auf die beiden Standorte verteilt werden sollen. Wobei klar ist: Solange die Häuser noch nicht umgebaut sind, muss es zu Interimslösungen kommen. Fürs Schuljahr 2017/18 heißt das, dass alle Kinder der Klassenstufen fünf und sechs an der Klaraanlage im westlichen Gebäude - also dem Haus der ehemaligen Grund-und Hauptschule Schillerschule - anfangen werden. Derzeit hat die an Raumnot leidende Schule am Schillerpark, die wie die Katharinenschule erst vor zwei Jahren Gemeinschaftschule wurde, noch vier Realschulklassen an der Klaraanlage untergebracht. Zum kommenden Schuljahr sind alle Schüler ab Stufe sieben am Schillerpark.

Langfristig will die Schule dann die Klassenstufen fünf bis sieben an der Klaraanlage unterrichten und die Stufen acht bis zehn am Schilllerpark. Derzeit arbeitet sie mit dem Stuttgarter Büro Schneidermeyer an einem Konzept, wie die bestehenden Gebäude umgebaut werden müssen. Binder: „Wir wollen bis Ende Oktober mit dem Raumkonzept fertig sein, das ist aber fast nicht zu leisten.“ Sie betont die fruchtbare Zusammenarbeit der beiden Schulen. Man habe dieselben Ziele, habe ein gemeinsames Leitbild und könne aufgrund des erarbeiteten pädagogischen Konzepts nun auch das Raumkonzept entwickeln.

Schon fürs nächste Schuljahr gilt es, einen Stundenplan für eine Schule zu organisieren, die regelmäßig zwei Standorte bespielen wird. 2017/18 werden vier Klassen der Stufe fünf, die in der Gemeinschaftschule Lerngruppen heißen, an der Klaraanlage anfangen. Dazu kommen acht weitere in der Stufe sechs - drei aus der derzeitigen Katharinenschule, fünf aus der derzeitigen Schule am Schillerpark. Für die Grundschuleltern aus dem Bezirk der Katharinenschule ändert sich vorerst nicht so viel. Dennoch strickt man auch dort an der Weiterentwicklung der Schule: „Wir sind dabei zu planen, was wir aus pädagogischen Gründen brauchen und haben wollen. Und was räumlich möglich ist“, erzählt Rektorin Barbara von Lauenstein. Vorläufig bleibt die Grundschule noch in ihrem bisherigen Haus, in dem vor der Fusion mit der GHS Schillerschule die Burgschule untergebracht war. Aber von Lauenstein geht davon aus, dass ihre Schule nach Abschluss der Umbauarbeiten ins benachbarte Haus der ehemaligen GHS Schillerschule zieht und die Innenstadtschule das ehemalige Burgschul-Haus bespielt.

Spannend ist für sie zum Beispiel die Frage, ob die Schule ihre Betreuungsräume für den Ganztag wie bislang eher gebündelt angeordnet haben will - oder ob sie sie an die einzelnen Klassenstufen binden möchte. Das Ganztagsangebot wird stark nachgefragt. Von 207 Anmeldungen haben sich nur die Eltern von acht oder zehn Kindern nicht dafür entschieden. Von Lauenstein: „Wir haben an den Stellschrauben gedreht und eine gute Lösung gefunden.“ Die Schule bietet vier Tage Ganztag an, lässt den den Eltern vorerst aber noch die Wahlfreiheit, ob sie ihre Kinder den halben oder den ganzen Tag in die Schule schicken wollten. „Unsere Eltern wollen aber eine Umfrage starten. Tatsache ist, dass viele unser Angebot schätzen, viele auch noch darüber hinaus zusätzlichen Bedarf haben.“

Nachgefragter Ganztag

Zu den 207 Anmeldungen kommen im nächsten Schuljahr noch zwei internationale Vorbereitungsklassen und wohl auch wieder eine Leseklasse für Kinder mit einer ausgeprägten Lese- und Rechtschreibschwäche. Im laufenden Schuljahr lernen an der Katharinenschule, die seit zwei Jahren Gemeinschaftschule ist, noch Werkrealschüler aus den Stufen sieben, acht, neun und zehn. Wer nach dem Hauptschulabschluss im Herbst in die zehnte Klasse wechseln und einen Werkrealschulabschluss machen möchte, kann das an der Lerchenäckerschule tun. Die Werkrealschüler aus den anderen Stufen wechseln an die Adalbert-Stifter-Schule.

„Wir freuen uns darauf, dass wir unsere Schule selbst gestalten können“, sagt Rektorin Barbara von Lauenstein. Und weil man sich in der bisherigen Zusammensetzung nicht mehr trifft, lädt die Katharinenschule am heutigen Samstag, 22. Juli, von 13 bis 17 Uhr zu einem Abschlussfest auf dem Schulgelände ein, bei dem man miteinander feiert und sich erinnert. „Ohne Jammern und Klagen, mit dem Blick nach vorn, aber auch der Gewissheit, gute Arbeit geleistet zu haben“, betont von Lauenstein.