Langsam geht die Sonne unter, die ersten Lichter brennen: Der Silvester-Fackellauf kann also beginnen. Foto: Archivfoto:Bulgrin - Archivfoto:Bulgrin

Für Verpflegung und Fackeln ist gesorgt. Der Reinerlös fließt in die Kasse der EZ-Weihnachtsspendenaktion

EsslingenDer Silvester-Fackellauf ist für viele Esslinger zum traditionellen Jahresabschluss geworden und aus dem Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken. Egal ob Familien, Bekannte, Freundeskreise oder Kumpels aus alten Schulzeiten – alle treffen sie sich am 31. Dezember auf Esslingens Höhe wieder, um das alte Jahr gemeinsam zu beschließen. „Viele sehen sich das ganze Jahr über nicht, kommen dann aber alle zum Silvester-Fackellauf und verabreden sich dort gleich wieder für das nächste Jahr“, sagt Karin Pflüger, die auch bei der diesjährigen Jubiläumsauflage wieder die Organisation der Traditionsveranstaltung übernommen hat.

Bereits am 24. Oktober hatte Pflüger rund 15 Personen von den helfenden Vereinen zusammengetrommelt, um den Ablauf der 30. Auflage des Laufs durchzusprechen und die Aufgaben zu verteilen. „Da stellen wir uns immer die Frage: Wer macht was?“, erzählt die Organisationschefin vom Startschuss der Planungsphase, die sich aus fünf Bereichen zusammensetzt: Werbung, Durchführung, Bustransfer, Verpflegung und Genehmigungen. Vor allem letztere müssten jedes Jahr neu beantragt werden. „Obwohl wir die immer benötigen, müssen wir immer wieder neue Anträge stellen“, sagt Pflüger. Plakatierung, Lagerfeuer, Straßensperrung und Verkauf von Lebensmitteln – all das muss genehmigt werden, ehe sich die rund 70 ehrenamtlichen Helfer darum kümmern.

Wer bringt einen Grill, wer die Glühweintöpfe? Wer holt die Musikanlage ab und wer besorgt die Süßigkeiten für die Kinder? Zudem müssen rund 1000 Würste beim Metzger abgeholt, der Holzstapel für das Lagerfeuer aufgeschüttet, die 1500 Fackeln aus der Fabrik in Empfang genommen und für Strom und Beleuchtung gesorgt werden. Nicht zu vergessen sind dabei die von der Stadt gestellten Marktstände, die am Tag des Laufes aufgebaut werden. „Es sind ganz viele Kleinigkeiten, an die gedacht werden muss“, sagt Pflüger, die auf viel Erfahrung zurückblicken kann und die Aufgaben dementsprechend routiniert angeht: „Es läppert sich schon immer zusammen, aber im Prinzip ist es wie ein großes Puzzle, an dem man immer mal wieder ein bisschen weitermacht.“

Am 31. Dezember ist das Puzzle dann idealerweise fertig und alle Besucher des Fackellaufs können einen reibungslos verlaufenden Abend genießen. „Ich will mich da aber nicht hervorheben, denn letztlich ist die ganze Veranstaltung ein Konstrukt der Arbeit eines jeden einzelnen Helfers“, stellt Pflüger klar. Der Erlös des traditionsreichen Jahresausklangs an der Römerstraße kommt wie gewohnt der EZ-Weihnachtsspendenaktion und somit Bedürftigen sowie sozialen Organisationen in der Stadt und im Altkreis Esslingen zugute. „Die Menschen, die mit den Geldern bedacht werden, leben quasi vor unserer Haustür, weshalb die Aktion so toll ist“, sagt Pflüger: „Die meisten Einrichtungen kennt man und man kann sich sicher sein, dass das Geld eins-zu-eins an der richtigen Stelle ankommt.“

Um möglichst viel Geld hierfür zu sammeln, schenken die beteiligten Vereine Glühwein und Punsch aus und kümmern sich darum, dass niemand hungrig auf den rund zweieinhalb Kilometer langen Panoramaweg (1300 Meter für die kleine Runde) gehen muss. An insgesamt zehn Verkaufsständen an drei Standorten – beim Hockey-Club an der Römerstraße, im Hangar des Aero-Clubs und am Startpunkt bei der Haltestelle Dulkhäusle – werden ab 15.30 Uhr neben Fackelwürsten und Gebäck auch Fackeln für den guten Zweck verkauft. Organisationschefin Pflüger bittet die Besucher deshalb darum, fleißig zu konsumieren und keine eigenen Fackeln mitzubringen: „Der Erlös ist schließlich für eine gute Sache.“

Und sie hat noch einen weiteren Wunsch: „Die abgebrannten Fackeln sollten nicht irgendwo im Gebüsch landen, sondern in einer der extra aufgestellten Mülltonnen entsorgt werden.“ Dies gelte im Übrigen auch für die, die sich im Anschluss an den Fackellauf zum Abfeuern von Böllern und Raketen auf die Esslinger Höhe begeben. „Als wir die letzten Male dann am darauffolgenden Tag zum Aufräumen angerückt sind, mussten wir immer Unmengen an Müll wegräumen, weil die Leute, die nach uns kamen, ihren einfach haben liegenlassen“, erzählt Pflüger, die deshalb dazu aufruft, Müll und leere Flaschen doch selbst mitzunehmen. Die Abbauarbeiten am Nachmittag des 1. Januars seien schließlich aufwendig genug.

Zusätzlich zum kulinarischen Angebot haben die Organisatoren auch in diesem Jahr wieder ein beeindruckendes Rahmenprogramm geplant. Neben mehreren Schwedenfeuern, an denen die Besucher ihre Fackeln entzünden können, wird es wieder ein großes Silvesterfeuer geben, in das man mit einem Wunsch versehene Glückstaler aus Holz werfen kann. Zudem wird erneut Kristallmagier Ruven Nagel zu Gast sein, auf die Kinder warten Schoko-Überraschungen. Und sollte das Wetter mitspielen (kein Niederschlag und kein Wind), darf auch das stimmungsvolle Ballonglühen mit Heißluftballons nicht fehlen.

„Das Highlight der Veranstaltung ist für mich der Lichtwurm auf der Römerstraße und dem Höhenweg“, beschreibt Pflüger, was den Silvester-Fackellauf – bei dem auch in diesem Jahr wieder rund 3000 Besucher erwartet werden – für sie so besonders macht. Pflüger habe das Gefühl, dass die Menschen an Silvester grundsätzlich sehr zufrieden und froh seien, weil das Jahr so gut wie geschafft ist. „Das macht die Veranstaltung einfach sehr schön.“ Und dann ist auch noch alles für einen guten Zweck.

Kostenlose Busse

Ein kostenloser Bustransfer mit Sonderbussen direkt vom ZOB ab Haltestelle 140 bis zum Segelfluggelände wird ebenfalls wieder eingerichtet. Auf dem Weg macht der Bus am Hirschlandkopf, an der Gaststätte Sängerkranz in der Talstraße sowie am Betriebshof Schlienz Halt.

Ganz neu ist der Shuttlebus von und nach Aichwald. Die Haltestellen sind Aichelberg- Holl, Aichelberg-Rathaus, Krummhardt-Ort, Schanbach-Kreisverkehr, Aichschieß -Kreuzung.

Bus 1 startet ab 15.45 Uhr mit folgenden Stationen: Aichelberg, Krummhardt, Schanbach, Aichschieß, Dulkhäusle. Der Bus 2 fährt ab 15.45 Uhr über Schanbach, Aichschieß, Dulkhäusle.