Angela Skoddow Quelle: Unbekannt

In unserer Mobilitätsserie geht es heute um die Pliensauvorstadt. Dort haben wir Passanten gefragt, wie sie im Stadtteil unterwegs sind. Moniert werden Hürden für Fußgänger und Busse.

ES-PliensauvorstadtWie sind die Bürgerinnen und Bürger in der Pliensauvorstadt unterwegs? Kommen sie gut dorthin, wo sie hin müssen oder wollen? Die EZ hat sich umgehört.

Adalgisa Hampel, 65 Jahre: Leider kommen die Buslinien 102 und 103 oft zu spät. Ich wohne schon lange hier, früher war das nicht so. Das müssen Sie den großen Leuten sagen, die im Büro sitzen und die Fahrpläne machen. Die Anschlüsse zur S-Bahn stimmen nicht mehr. Es sind immer mehr ältere Leute mit dem Kärrele unterwegs, da verliert der Busfahrer auch Zeit. Das muss man berücksichtigen. Und es gibt überall Baustellen. Auch in den Schulferien kam der Bus zu spät, obwohl nur wenige Leute im Bus waren.

Torsten Hammer, 47 Jahre: In der Theorie super, praktisch könnte es ein wenig besser sein. Die Busse kommen oft zu spät, weil die zu wenig Zeit haben. Wenn die von Hedelfingen kommen, da ist so viel Verkehr. Dann verschiebt sich alles. Radmäßig kann man nicht meckern, ziemlich gerade und Radwege gibt es auch. Die Baustelle ist ja nicht die Regel.

Peter Jäger, 54 Jahre: Es klemmt überall. Ich wohne drüben in der Innenstadt. Die Wege sind unter aller Sau. Da tritt man manchmal in Löcher hinein, wo keine sein sollten. Im Winter ist das Kopfsteinpflaster teilweise spiegelglatt. Ich bin seit einer Operation im Dezember 2017 für einige Monate mit Gehstöcken unterwegs. Hier in der Pliensauvorstadt sind die Wege teils sehr lang, es zieht sich. Ich bin mit dem Bus gekommen. Ich habe es leider recht weit zu den Bushaltestellen, egal in welcher Richtung.

Angela Skoddow, 37 Jahre: Es gibt zu wenig Radwege und zu viel Verkehr. Ich fahre mit dem Radanhänger, manchmal fahre ich meiner kleinen Tochter auf dem Gehweg hinterher. Da sind die Gehwege manchmal zu schmal und dann sind die Mülltonnen im Weg. Durch die Baustelle fehlt in der Stuttgarter Straße ein Stück Radspur. Darf man da eigentlich auf der anderen Seite gegen die Fahrtrichtung fahren?

Horst Grubert, 78 Jahre: Leute mit Gehbehinderung kommen bei der Unterführung gar nicht die Treppe hoch und runter. Ich muss mit dem Rollator hoch bis zur Ampel beim Polster Engelhardt und dann wieder zurück, das ist ein unheimlicher Umweg. Aber was soll ich machen, ich komme ja mit meinem Wagen nicht anders über die Kreuzung rüber.

Patrick Schulz, 44 Jahre: Es geht. Ich wohne erst seit Anfang des Jahres in Esslingen. Ich laufe immer nur zur S-Bahn, der Weg ist nicht weit. Ich fahre nicht mit dem Bus. Also ich bin zufrieden.

Conny Guedire, 45 Jahre: Das läuft gut. Hier in der Stuttgarter Straße ist immer ein wenig Stau, vor allem morgens. Aber sonst kann man nichts sagen.

Christian Wanko, 25 Jahre: Ich muss nur zur Hochschule und zurück, da reicht mir das Fahrrad. Falls es mal Winter sein sollte, oder regnen, dann muss ich nur mit dem Bus zur Maille und bin auch da.

Horst Pisch, 76 Jahre: Wir haben alles, wir haben Auto, Fahrrad, fahren Bus, allerdings selten. Kein Problem. Man kann alles zu Fuß erreichen, die Bushaltestelle ist in der Nähe, wo ich wohne. Zur S-Bahn sind es 20 Minuten. Wir sind mobil.

Jan Musilek, 35 Jahre: Grundsätzlich bin ich innerhalb vom Stadtteil zufrieden, aber die Fußgängerunterführung ist halt sehr unschön. Es gibt keine Möglichkeit, von hier aus zum Fliesen Nürk zu kommen, ohne die Unterführung zu benutzen. Nachdem man die Deckenverkleidung entfernt hat, ist zwar das Taubenproblem nicht mehr da. Aber es ist nach wie vor regelmäßig verpisst da unten. De facto mache ich es, wie es die meisten mobilen Leute. Man klettert über den Mittelstreifen drüber, da ist so eine breite Schneise. Die Stadt Esslingen wird jahrzehntelang kein Geld haben, da etwas zu richten, aber es wäre sehr schön. Als Fußgänger ist es in der Weilstraße recht nett. Sie ist zwar auch nicht mehr so schön, wie sie einmal war, aber das wurde zumindest für Fußgänger recht nett angelegt.

Angela Richter, 57 Jahre: Ich arbeite hier im Stadtteil als Physiotherapeutin. Woran es mangelt, das sind Parkplätze. Ich wohne in Plochingen, ich brauche länger für die Parkplatzsuche als für den Weg auf der B10 hierher. Manchmal hat man das Gefühl, es wird hier in den Wohngebieten geparkt und dann zum Bahnhof oder in die Stadt gelaufen, weil halt drüben die Parkgebühren sind und hier nicht. Und man ist ja über die Brücke schnell drüben. Viele Patienten rufen an: Ich komme fünf Minuten später, ich bin noch auf Parkplatzsuche. Ich arbeite jetzt 15 Jahre hier, das war früher nicht so, das wird immer mehr.

Norbert Eschenbrücher, Rentner: Ich wohne nicht hier im Stadtteil, bin aber öfters hier. Manchmal kommend die Busse verspätet oder gar nicht. Jetzt sind gerade zwei gekommen, die Linie 102 und 103 hintereinander.

Heinz Müller, 63 Jahre: Ich war zum Besuch hier, mit dem Auto. Parkplatz wie immer, mit ein wenig Suche, so ist das halt. Man kann damit leben.