Marco Saßenscheidt (links) und Ruben Egle haben an der Esslinger Nordschleife, kurz EsNos, mitgebaut und sind mit dem Ergebnis sehr glücklich. Quelle: Unbekannt

Von Peter Dietrich

Ist diese Abfahrt auf der neuen Esslinger Nordschleife (EsNos) nur etwas für ausgebuffte Spezialisten? „Nein, das kann jeder fahren“, sagt Marco Saßenscheidt und Ruben Egle stimmt ihm zu: „Selbst wenn er keine Ahnung hat.“ Marco findet aber die beiden etwas naturbelasseneren Alternativen für Profis neben der Hauptlinie gut. Die Strecke, sagt Ruben, werde auch nicht langweilig, wenn jemand besser fahre. „Man findet ständig neue Sachen, die man ausprobieren kann.“ Die Strecke sei sehr kreativ.

Während sich Marco für die Eröffnung mit Rückenprotektor, Schulter- und Brustschutz ausgerüstet hat, geht Ruben ohne einen solchen auf die Strecke - aber natürlich mit dem vorgeschriebenen Helm. Was das Wetter angeht, sind Einschätzung und Vorlieben der beiden identisch: Die Abfahrt lasse sich auch bei Nässe fahren, die feuchteste Stelle sei mit einem Holzsteg überwunden. „Aber bei Staub ist es geil“, sagte Ruben. „Da kann man es mehr rollen lassen“, meint Marco. Der Verlust der alten EsNos-Trasse habe echt geschmerzt, sagt Marco. Seine Trauerarbeit leistete er, indem er seit dem ersten Tag beim Neubau aktiv war. Sein und Rubens großer Vorteil: Die Bauarbeiter durften bereits auf der noch gesperrten Strecke fahren. „Wir mussten ja testen“, sagt Ruben, der von den 32 Bautagen nur fünf ausgelassen hat.

Schieben oder hochfahren?

Wie lange die gesamte Abfahrt dauert, können die beiden bisher nur schätzen. Sie denken an drei bis fünf Minuten, letzteres für den ganz langsamen Fahrer. Der Wiederaufstieg dauert etwas länger. Ruben plädiert statt für das Schieben für das Hochfahren, außen herum: „Man muss nicht den steilen Weg nehmen.“ Bei der Stuttgarter MTB-Strecke können die Biker zum Wiederaufstieg die Zahnradbahn nutzen. Trotzdem bevorzugen beide Biker die Esslinger Strecke. „Da steckt mehr Liebe drin“, sagt Marco. „Das ist viel verspielter, aktuell in besserem Zustand, die Stimmung ist besser“, sagt Ruben.

Marco ist zwar aus Ebersbach, ist sich aber sicher: „Ich werde öfters vorbeikommen. Ich war zum Schluss an jedem Bautag dabei.“ Ruben hat es näher, er wohnt in Oberesslingen beim Krankenhaus. „Mit dem Bus bin ich in zehn Minuten da, wenn ich fahre in 30 Minuten. Nach der Schule ist es noch lange hell, das ist gut.“

Was für ein Rad braucht es für die Strecke? „Kein Straßenrad“, sagt Marco, „ein Fully (also ein voll gefedertes Rad) ist besser.“ Ruben meint hingegen, es müsse keine volle Federung sein. „Ein Hardtail mit Federung nur vorne geht auch. Gescheite Reifen braucht es schon.“