Esslingen (red) – Auch im Netz ist die geplante Sperrung des Wegs am Neckar ein großes Thema. Auf der Facebook-Seite der Eßlinger Zeitung haben viele Leser auf unsere Berichterstattung reagiert. Allerdings gehen die Meinungen teils weit auseinander. Während viele die Alternativroute durch die Stadt für völlig ungeeignet halten, gibt es auch Menschen, die sich darauf freuen, dass der Weg am Flussufer für Radler gesperrt wird.

Jörg Mai: „Ich sehne die Sperrung herbei, als Fußgänger ist das Teilstück am Neckar gefährlich, da es vom Großteil der Radler in Rennfahrermanier befahren wird. Das Argument, dass es nur hier aufgrund der Breite problematisch ist, zieht aus meiner Sicht nicht. Der gesamte Merkelpark sowie der weitere Verlauf des Weges am Neckar, wo die Wege eigentlich ausreichend breit sind, werden teilweise ebenfalls aggressiv befahren. Klingeln oder gar bremsen gehört nicht zum Repertoire der Helden in Leggins. Eine Idee wäre, an ausreichend breiten Stellen eine Radspur zu markieren, und gegebenenfalls mit Hinweisschildern zur gegenseitigen Rücksichtnahme aufzufordern. Wie der angesprochene Bereich mit überschaubaren Mitteln deutlich verbreitert werden soll, erschließt sich mir nicht. Daher finde ich die Umleitung absolut sinnvoll.“

Kitty Grey: „Mit etwas mehr Respekt und Klingeln ist das doch zu meistern. Letzten Mittwoch (1. August, Anmerkung der Redaktion) war gesperrt...wegen Mäharbeiten. Die Alternative finde ich mehr als unschön beziehungsweise gefährlicher als der Neckarweg.“

Bodo Scherer: „Aus Sicht der Berufspendler, die täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, ist das absoluter Schwachsinn. Mann stelle sich mal vor, die Autofahrer auf der B 10 müssten morgens eine Schleife durch die Stadt fahren. Der Neckarradweg gehört ordentlich verbreitert und saniert. Die im Bild abgebildete Stelle (vor der Unterführung zum Bahnhof, Anmerkung der Redaktion) ist schon seit Jahren eine Zumutung. Viele „Kunden“ der Deutschen Bahn nutzen den Ausgang, um ihre Notdurft im Freien zu verrichten, Trinkgelage, Glasscherben, Müll und so weiter. In Zeiten von Dieselskandalen und Luftverschmutzung könnte man auf die Bedürfnisse derjenigen eingehen, die wirklich emissionsfrei zur Arbeit fahren. Und die werden zum Glück täglich mehr. Der Radschnellweg Plochingen-Stuttgart ist ein Schritt in die richtige Richtung, nur bis das in die Tat umgesetzt ist, wird noch viel Wasser den Neckar herunter fließen.“

Michael Zanker: „Armutszeugnis der Stadt Esslingen – in guter schwäbischer Manier wird gespart und gesperrt statt rechtzeitig saniert. Beispiele sind der Alicen-steig, Pfeifferklinge, die Brücke am Ordnungsamt, Fußweg Rüdern-Obertürkheim...“

Sabrina Jahn-Mauz: „Also als Autofahrer finde ich den Radweg am Neckar sinnvoller, da es auf der Straße nicht gerade ungefährlich ist für die Radfahrer bei dem Verkehrschaos.“

Martin Auerbach: „63 Prozent Oberleitungsbusse und damit mehr E-Busse sind ein guter Beschluss für den ÖPNV. Nun braucht es gute Lösungen für die anderen Verkehrsteilnehmer*Innen – alles, was motorisierten Individualverkehr minimiert, zielt in die richtige Richtung – Sperrungen sind kein geeignetes Mittel, dieses Ziel zu erreichen.“

Markus Ortlieb: „Man muss sich wohl daran gewöhnen, dass in und um Esslingen alles gesperrt oder abgerissen wird, anstatt etwas zu sanieren. Man(n) hat wohl kein Geld dafür. Solange unser OB keinen wirklichen Konkurrenten hat, wird sich an der Verhaltensweise auch nichts ändern! Schade!!“

Philipp Munz: „Wenn der Kfz-Verkehr in Esslingen genauso behandelt werden würde wie der Radverkehr, würde es nicht um Brückenneubauten gehen, sondern ob die Fähre über den Neckar wirklich einen Motor braucht.“

Ben Berg: „Die Strecke am Neckar ist keine Strecke, sondern eine Frechheit. An jeder anderen Stelle gäbe es mords die Aufregung, warum Fahrradwege nicht instand gehalten und repariert werden. Hier wird nun ein Hype darum gemacht, als wäre sie das Beste und Unverzichtbarste der Welt. Ich mache schon lange einen Bogen um sie. Die Strecke durch die Stadt ist tausendmal besser und wenn man im Merkelpark auf den Radweg neben dem Parkhaus ausweicht, dann muss man auch nicht über die Pliensaubrücke.“