Die Macher des Podium-Festivals lieben es, ungewöhnliche Veranstaltungsorte und neue Konzertformate zu entdecken. Foto: Ecker - Ecker

80 Künstler in 27 Konzerten an 14 besonderen Orten – damit wartet das Podium-Festival in diesem Jahr auf. Den Auftakt macht das Komma.

Esslingen„Musik wie sie will“ heißt das Motto des Esslinger Podium-Festivals, das bereits zum zehnten Mal über die Bühne geht. Der künstlerische Leiter Steven Walter und seine Mitstreiter wollen ihrem Publikum vom 26. April bis 5. Mai ein außergewöhnliches Konzertprogramm und eine Fülle von Überraschungen präsentieren. Rund 80 internationale Künstlerinnen und Künstler werden in 27 Veranstaltungen an 14 besonderen Orten quer durch die Stadt zu erleben sein. Die Veranstalter versprechen „ein Feuerwerk von Einmaligkeiten und ein sinnliches Musikfest“. Und sie laden dazu ein, Klänge selbst zu erforschen, Liedern der Besinnung zu lauschen, den Sound des Rausches zu spüren und die Lust auf Musik, auf Entdeckung und Begegnung mit ihnen zu teilen. „Durch intensive Musikerlebnisse neue Zugänge zur Gegenwart zu schaffen und diese Gegenwart sogleich zu verzaubern und zu hinterfragen”, das ist für Steven Walter das große Anliegen des Podium-Festivals.

Zum Auftakt gibt es heute ab 19 Uhr einen Prolog im Jugend- und Kulturzentrum Komma, bei dem neben klassischer Kammermusik, Pop-Bearbeitungen und elektronischen Klängen die Uraufführung von Alexander Schuberts „Wiki-Piano“ zu hören ist – an deren Komposition sich die Internet-Community beteiligen durfte. Für das offizielle Eröffnungskonzert, das am Freitag, 27. April, um 19.30 Uhr in St. Dionys beginnt, wird die Esslinger Stadtkirche „ins schönste Licht getaucht und festlich in Klang gehüllt“. Zu hören ist unter anderem die Uraufführung eines Werks des Komponisten und Performers Kaan Bulak für Orgel, Blechbläser und Live-Elektronik. Ein weiterer Höhepunkt verspricht das Dunkelkonzert „Stadtutopien“ zu werden, das am 28. April um 17 Uhr im Central-Theater beginnt. Dort soll in völliger Dunkelheit über die Zukunft der Stadt diskutiert werden, während Musik die Diskussion reflektiert. Hinzu kommen besondere Konzertformate wie „Traumwerk“ und „#freebrahms“ am 28. April, die Traditionen brechen und Grenzen überwinden.

Die intensive Zusammenarbeit mit dem Bundesjugendballett ist alle Jahre wieder ein prägendes Element im Konzept des Podium-Festivals. Diesmal darf sich das Publikum auf Demis Volpis neue Choreografie von „The little Match Girl Passion“ (2. und 3. Mai) freuen, das nach dem Märchen „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ entstanden ist. Die Premiere des zweiten Kooperationsprojekts im diesjährigen Festivalprogramm, dem musikalisch-literarischen Abend „Dichter-Lieben“, fand bereits vor wenigen Tagen anlässlich des Heidelberger Frühlings statt. In Esslingen ist die Produktion am 3. Mai zu erleben. Da werden drei unterschiedliche Liebesgeschichten erzählt – mit Textauszügen aus Thomas Manns Erzählung „Tonio Kröger“, mit Robert Schumanns Liedzyklus „Dichterliebe“ und mit dem zeitgenössischen Werk „Three People in a Landscape“ von Elena Langer.

Und schließlich gibt es neben vielen anderen Attraktionen fürs Publikum auch einen ersten Einblick in das 2017 gestartete Projekt „#bebeethoven“: In diesem mehrjährigen Zukunftslabor setzen sich zwölf junge Künstler mit zentralen Fragen zur Zukunft der Kunstmusik auseinander – darunter dem Umgang mit neuen Technologien, der Entwicklung ästhetischer Innovationen, der Erweiterung der Interpretationspraxis und der Schaffung zukunftsweisender Konzertformate. red