Von Christian Dörmann

Die Chancen für den Zollberger Jugendtreff t1 steigen, dass die immer wieder auftretenden Dachschäden am Containerensemble zumindest in absehbarer Zeit der Vergangenheit angehören. Nachdem sich die FDP im Esslinger Gemeinderat bereits während der Haushaltsberatungen 2015/16 für eine nachhaltige Reparatur des maroden Daches eingesetzt hatte, und dafür keine Mehrheit fand, legt sich nun auch die SPD-Fraktion im Sinne der Jugendeinrichtung fest. „Das Dach des Jugendtreffs t1 auf dem Zollberg muss zeitnah und gründlich saniert werden. Dafür wird sich die SPD in den anstehenden Beratungen einsetzen“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Koch.

Damit stellt die stärkste Fraktion im Gemeinderat klar, dass auch für sie die Zeit der Flickschusterei vorbei ist. Denn seit Jahren wird an dem 1997 installierten Ensemble aus gebrauchten Containern nach jedem Wassereinbruch nur herumgeflickt. Am Montag steht das Thema nun auf der Tagesordnung des Betriebsausschusses Städtische Gebäude. „Wir begrüßen es, dass die Verwaltung in der entsprechenden Vorlage Alternativen für die Dachsanierung präsentiert. Inakzeptabel ist für uns dagegen die Tatsache, dass keinerlei Aussagen zur Finanzierung gemacht werden“, kritisiert Andreas Koch. Spätestens für 2018 müsse Geld da sein, das zu mehr reiche, „als zur untauglichen Flickschusterei der vergangenen Jahre“.

Die städtische Gebäudeverwaltung (SGE) hätte vor einer größeren Investition in die seit zehn Jahren abgeschriebenen Container am liebsten einen Grundsatzbeschluss darüber, ob der Jugendtreff nicht andernorts besser aufgehoben wäre. Doch danach sieht es nicht aus, wenn es nach Heidi Bär geht, die SPD-Sprecherin im Betriebsausschuss ist: „Ein möglicher neuer Jugendtreff an einem anderen Standort auf dem Zollberg ist Zukunftsmusik.“ Zunächst müsse der Betrieb des gegenwärtigen t1 gesichert werden. Eine nachhaltige Dachsanierung könne nicht auf die lange Bank geschoben werden. Am Montag wird sich der Betriebsausschuss mit mehreren Varianten in der finanziellen Größenordnung zwischen 20 000 und 80 000 Euro befassen und alle Zeichen deuten darauf hin, dass auch der Stadtverwaltung an einer dauerhaften Lösung gelegen ist.

Wie berichtet, hat sich zuletzt der Bürgerausschuss Zollberg an Stadträte, Verwaltung und den Jugendtreffträger, das Evangelische Jugendwerk Esslingen, gewandt. Er bezeichnet es als unverantwortlich, wenn durch weiteres Aussitzen das Gebäude immer baufälliger würde und somit die Existenz des Jugendtreffs gefährdet sei.