Jürgen Merz Quelle: Unbekannt

Der 1. Januar ist mehr als ein Datum im Kalender. Im Bewusstsein vieler markiert er einen Neuanfang, der die Verwirklichung so manchen Traumes einläuten soll. Unsere Mitarbeiterin Petra Weber-Obrock hat sich am vergangenen Samstag auf die Suche nach den Wünschen und Sehnsüchten der Passanten in Esslingens Innenstadt gemacht. Die Schulkinder, die am Schelztorturm ihre Wünsche in Form eines Kunstwerks aus lauter kunterbunten Stelen verewigt haben, würden sich über so vielfältige Dinge wie „freien Eintritt ins Fußballstadion“, „weniger Armut“, und „ohne Trump wäre die Welt besser“ freuen. Für die Erwachsenen liegt der Schwerpunkt eindeutig bei einem kostbaren Gut, der Gesundheit. Dazu gesellen sich ein friedliches Miteinander, eine stabile Regierung und eine ganz besondere Glücksphilosophie.

Wolfgang Schlak, 56, Marktbeschicker, Waiblingen: Man kann so richtig Pech haben im Leben. Die Leute, die mit der Titanic untergegangen sind, würden das sicher bestätigen. Dennoch wünsche ich mir nicht das große Glück im Leben. Für mich ist Gesundheit die Voraussetzung für alles andere. Darum wäre es wunderbar, wenn 2018 einfach alle gesund bleiben würden, wir zufrieden sein dürfen und genug Zeit füreinander finden.

Christine Wahler, 54, Programmiererin und Markthelferin, Fellbach: Glück ist eine bewusste Entscheidung. Ich entscheide mich schon morgens beim Aufstehen für eine positive Einstellung und warte nicht, bis es von außen anklopft. Dem Glücklichsein als Zustand hinterherzujagen ist eine Illusion. Wenn man es richtig wahrnimmt, lässt das Leben viel Platz, um Wünsche wahr werden zu lassen.

Manfred Ficker, 78, Sanitärmeister i.R., Esslingen: Mein größter Wunsch ist, gesund zu bleiben. Alles soll möglichst so weitergehen, wie es gerade ist. Ansonsten würde ich mich freuen, wenn es keinen allzu großen Einbruch mit der neuen Regierung gibt. Auf die müssen wir sicherlich bis Ostern warten. Also bleiben wir bis dahin und darüber hinaus gesund und munter.

Heinz und Hannelore Wächtler, beide 68, Rentner, Denkendorf: Gesundheit ist nicht alles, doch ohne Gesundheit ist alles nichts. Diese Abwandlung eines bekannten Spruchs fasst gut zusammen, was wir uns für uns selbst und unsere Familie wünschen. Ansonsten wäre es schön, wenn unsere Gesellschaft zu einem gesunden Mix an Mitmenschen finden würde, die es schaffen, friedlich zusammenzuleben.

Wolfgang von Stryk, 68, Rentner, Esslingen: Private Wünsche habe ich kaum. Meine Wünsche sind eher ideeller Natur. Beispiele, wo es im Argen liegt, gibt es genug. Darum wünsche ich mir Frieden und Gerechtigkeit - und dass die Menschen endlich vernünftig werden und an das große Ganze denken.

Katrin Munzert, 26, Direktmarketing-Managerin, Echterdingen:Im Beruf ist alles gut, und mit meinem Liebesleben bin ich auch zufrieden. Alles läuft gerade so super, dass ich einfach hoffe, dass es im Jahr 2018 so weitergeht.

Daniel Osthof, 32, E-Commerce-Fachmann, St. Ingbert: Mein größter Wunsch ist, dass ich wieder gesund werde. Ich kann auf alles verzichten, wenn nur die Sache mit meiner Gesundheit wieder stimmt. Warum ich hier darüber rede? Das ist allemal besser, als darüber zu schweigen. Ich bin halt ein ehrlicher Knochen und glaube, dass schlimme Dinge nicht verschwiegen werden sollten.

Julia Fuchs, 25, Studentin, und Daniel Ränsch, 31, Daten-Analyst, Leipzig:Wir wünschen uns Gesundheit für uns selbst sowie für alle Angehörigen und Freunde. In diesem Jahr verschlägt es uns beide beruflich nach München. Daher wäre es zusätzlich schön, wenn für uns dort eine passable und bezahlbare Wohnung herausspringen würde.

Omar Ibrahim, 26, Agronomie-Ingenieur, Esslingen: Mein größter Wunsch ist, dass mein Heimatland Syrien wieder Frieden findet. Alles soll dort wieder seine Ordnung haben und okay sein. Ich selbst möchte darüber hinaus gerne meine Deutschkenntnisse verbessern und in diesem Land bleiben.

Jürgen Merz, 55, Gärtnermeister, Esslingen: Die Gesundheit hat für mich die allerhöchste Priorität. Ihr gegenüber steht der Erfolg im Beruf erst an zweiter Stelle. Er stellt sich ein oder auch nicht. Glück bedeutet auch, anderen etwas Gutes zu tun. Mit diesem Gedanken stehe ich nicht allein. Viele meiner Kunden kaufen Blumensträuße, um sie an Menschen, denen es nicht so gut geht, als Neujahrsgrüße zu verschenken.