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Die EZ hat seit Freitag ein neues Erscheinungsbild.

Von Chefredakteur Gerd Schneider

Eigentlich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass auch Tageszeitungen in puncto Gestaltung mit der Zeit gehen und sich immer wieder anpassen müssen: an aktuelle Entwicklungen im Design, an neue stilistische Standards und vor allem an die sich wandelnden Sehgewohnheiten ihrer Leserinnen und Leser. Die letzte Neugestaltung der Eßlinger Zeitung – in der Branche Relaunch genannt – liegt zwölf Jahre zurück. Ihr Erscheinungsbild ist in die Jahre gekommen. Daher fiel uns im vergangenen Jahr die Entscheidung zu einem neuen Design nicht allzu schwer.

Neun Monate lang arbeiteten Redakteure, Grafiker und Mediengestalter aus unserem Haus an dem neuen Gewand. Jetzt ist es so weit. Von Freitag, 26. Januar, an wird in den Briefkästen unserer Abonnenten eine Zeitung liegen, die anders aussieht und doch die gleiche ist. Denn bei der Arbeit an unserem Erscheinungsbild haben wir uns von der Formel leiten lassen: Neues wagen, ohne Bewährtes aufzugeben. Die Zeitung hat ein luftiges, zeitgemäßes Aussehen erhalten, aber nicht ihre Seele verloren. Die EZ ist und bleibt die EZ. Sie soll unverwechselbar sein und Lust aufs Lesen machen. Sie soll Klarheit und Ordnung ausdrücken. Und die Visualisierung der Inhalte – ihre Bildsprache – soll künftig prägnanter ausfallen.

Die auffälligste Veränderung: Unser Blatt hat künftig fünf Spalten statt sechs. Das verschafft der Zeitung eine neue Statik. Außerdem verwenden wir einen anderen Schrifttyp und vergrößern die Abstände zwischen den Buchstaben und zwischen den Zeilen um eine Nuance. Das Design soll das Lesen erleichtern und der Zeitung eine klare, frische Anmutung verleihen.

Das Urteil der mehr als 300 Leser, die unserem Aufruf im Herbst folgten und unser neues Erscheinungsbild bewertet haben, fiel eindeutig aus. „Die neuen Schrifttypen sind angenehm und lesefreundlich“, schrieb ein Abonnent und lag damit auf der Linie nahezu aller Testleser unserer „Nullnummer“. Ein anderer Leser urteilte: „Schön, dass man die EZ jetzt auch bei schwacher Beleuchtung in Bus und Bahn lesen kann.“

Was ändert sich noch? Die EZ bekommt – heute Standard im Zeitungsdesign – etwas mehr Weißraum zwischen den Spalten. Das kommt der Übersichtlichkeit zugute und erleichtert die Zuordnung der einzelnen Beiträge. Sogenannte „Zweittexte“ wie Info-Boxen heben sich künftig stärker vom zugehörigen Bericht ab. Auch das dient der besseren Orientierung. Insgesamt soll das Design der EZ, quer durch alle Ressorts, eine einheitliche Gestaltungslinie geben. Dafür haben wir die Zahl der Bild-, Text- und Überschrift-Varianten deutlich reduziert.

Die Serviceseite mit den wichtigsten Veranstaltungen und Terminen wurde optisch und inhaltlich überarbeitet. Ein verbessertes Angebot für die Leser ist auch die neue Wettervorhersage. Sie ist ausführlicher und enthält wichtige Informationen wie Pollenflug und Umweltdaten, etwa zum Feinstaub-Aufkommen. In völlig verändertem Aussehen kommt künftig die Kinderseite im neuen „Journal am Wochenende“ daher. Bunt, bildhaft und sehr lebendig – Kinder werden sie auf Anhieb als ihre Seite erkennen. In den Ausgaben unter der Woche wird das Angebot für unsere jungen Leser deutlich erweitert. Die bislang täglich auf der Seite 3 platzierte „Kinderleicht“-Meldung wird durch eine große Kinder-Rubrik ersetzt, die künftig am Fuß der letzten Seite des ersten Zeitungsteils ihren Platz haben wird. Zahlreiche Anregungen für die neue Gestaltung haben wir durch die Einbindung unserer Test-Leser erhalten. Manches wurde modifiziert, manches auch verworfen – wie die Fernsehseite, die eigentlich neu gestaltet werden sollte, bei unseren Lesern aber auf Kritik stieß. So bleiben wir beim gewohnten TV-Angebot.

Gemäß dem Prinzip „Form folgt Funktion“ geht die Neugestaltung der EZ mit einer inhaltlichen Weiterentwicklung einher. Während aktuelle Nachrichten mehr und mehr auf den digitalen Kanälen verbreitet und gelesen werden, dient die gedruckte Zeitung immer stärker der Vertiefung. Dem trägt auch der Relaunch Rechnung. Zu wichtigen aktuellen Themen wollen wir künftig täglich im Blatt Schwerpunkte setzen. Zugleich forcieren wir den Ausbau unseres Online-Auftritts und die digitale Verbreitung der Inhalte. Konkret in Planung ist eine E-Paper-Abendausgabe.

Der zweite große inhaltliche Strang unseres Zukunftsprojekts: Das Profil der Eßlinger Zeitung wird künftig noch lokaler und regionaler ausgerichtet sein. Das gilt für unser Online-Angebot ebenso wie für das gedruckte Blatt, und zwar quer durch die gesamte Zeitung.

Zurück zum Relaunch. „Design ist unsichtbar“, so lautet ein berühmtes Zitat, das dem Schweizer Soziologen Lucius Burckhardt zugeschrieben wird. Das klingt paradox, schließlich ist Gestaltung der sichtbare Teil eines Objekts. Doch Design gilt dann als gelungen, wenn es im Hintergrund bleibt. Es wirkt im Verborgenen und baut so eine Beziehung zum Betrachter auf. Gutes Design ist niemals aufdringlich.

Halten Sie, liebe Leserinnen und Leser, das neue Erscheinungsbild der EZ in diesem Sinne für gelungen? Schreiben Sie uns! Wir sind sehr gespannt auf Ihr Urteil.

Schicken Sie eine Mail an gerd.schneider [at] ez-online.de oder nutzen Sie unser Feedback-Formular. Dort können Sie Ihren Kommentar zur neuen EZ hinterlassen. Klicken Sie dazu hier!

Mehr zur neuen EZ erfahren Sie hier.

Sie wollen wissen, was sich am Layout und Design der Zeitung verändert hat? Hier können Sie sich eine Übersicht mit detaillierten Beschreibungen aller Änderungen ansehen.