Es geht los: Heute eröffnet Oberbürgermeister Fritz Kuhn das 173. Volksfest, das bis zum 14. Oktober seinen 200. Geburtstag feiert. Foto: in.Stuttgart/Thomas Niedermülle - in.Stuttgart/Thomas Niedermüller

Heute wird das 173. Cannstatter Volksfest mit Fassanstich durch Oberbürgermeister Fritz Kuhn eröffnet. 17 Tage lang wird der 200. Geburtstag gefeiert.

Bad CannstattBesser hätte man es nicht planen können: 200 Jahre Cannstatter Volksfest und das 100. Landwirtschaftliche Hauptfest. „Das war reiner Zufall“, beschreibt Andreas Kroll, der Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft. Das nächste große Jubiläum stehe erst wieder in 400 Jahren an. Dieses Jubiläum suche seinesgleichen und stelle eine große Herausforderung dar. Denn erstmals wird auch der Schlossplatz in der Innenstadt bespielt, dort wird seit Mittwoch und noch bis kommenden Mittwoch täglich von 11 bis 22 Uhr das Historische Volksfest gefeiert. Zum anderen müssen vom Veranstalter große Herausforderungen gelöst werden.

Am Samstag, 29. September, wird auf dem Cannstatter Wasen auch das 100. Landwirtschaftliche Hauptfest eröffnet und der VfB Stuttgart empfängt am Nachmittag in der Mercedes-Benz-Arena Werder Bremen. Im Neckarpark stehen keine Parkplätze zur Verfügung, also sollte mit den öffentlichen Verkehrsmitteln angereist werden. „Wir haben in diesem Jahr andere Voraussetzungen“, sagt Abteilungsleiter Marcus Christen, beim Veranstalter für die Wasenveranstaltungen zuständig. „Das Güterbahnhof-Areal steht uns nicht zur Verfügung.“ Weder als Parkplatz noch als Lagerplatz für Schaustellerfahrzeuge und Wohnwagen. Die Stadt hat daher an der Schmidener Straße ein Areal zur Verfügung gestellt, das aber schnell belegt war. „Wir haben jetzt noch im Hafen eine Halle angemietet.“ Der P 9 steht für Busse zu Verfügung, ebenso an besucherstarken Tagen die Mercedesstraße zwischen Schleyerhalle und Mercedes-Museum. Zum VfB-Spiel gibt es eine Premiere: Die Busse können erstmals im Daimler-Werk abgestellt werden.

Als Service für die Besucher bietet der Veranstalter freitags, samstags und vor dem Feiertag ab 22 Uhr einen kostenlosen Busshuttle zwischen Wilhelmsplatz und Hauptbahnhof, der auf der neuen Busspur verkehrt. Sechs Busse sind bis 1 Uhr im Einsatz. „Wir mussten was tun“, begründet Christen. „Der Servicegedanke steht vor dem finanziellen Aspekt.“

Das Volksfest hat Strahlkraft weit über die Grenzen hinaus und stellt einen wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Stadt dar. „Das Interesse wird stetig größer“, freut sich Kroll. Das sehe man auch an der Zimmerauslastung. Dies bekam auch Werder Bremen zu spüren. Vor dem Spiel müssen die Kicker von der Weser in Karlsruhe übernachten. Das Volksfest-Motto steht im Zeichen des Jubiläums. „Es ist eine fröhliche Veranstaltung, hat aber ernsthafte Wurzeln.“ Veranstalter, Schausteller, Marktkaufleute und Festwirte setzen auf ein friedliches Miteinander.

„Wir sind gerüstet für 17 tolle Tage“, beschreibt Linda Brandl, stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes der Schausteller und Marktkaufleute, die Stimmung der Beschicker. Lediglich der Krämermarkt tue sich schwer. „Es gibt Nachwuchsprobleme.“ Der Krämermarkt sei schon immer wesentlicher Bestandteil des Volksfestes gewesen. Einiges einfallen lassen haben sich die Festwirte. „Wir haben Jubiläumsangebote aufgelegt“, so Festwirtsprecher Werner Klauss. In den Festzelten gibt es einen 0,5-Liter-Jubiläumskrug, der für 9,90 Euro mit nach Hause genommen werden kann. Die Festwirte haben auch den Volksfestumzug unterstützt. Für jeden Sitzplatz in den Zelten gab es einen Euro. Die Festwirte setzen mit Aktionen darauf, Besucher auch während der Woche in die Zelte zu bekommen.

Heute wird das 173. Cannstatter Volksfest um 15 Uhr durch den traditionellen Fassanstich durch OB Fritz Kuhn in Wilhelmers Schwabenwelt eröffnet. Wegen des Hauptfestes sind 25 bis 30 Prozent weniger Schausteller vertreten als sonst. „Aber wir haben alle Highlights, die wir wollten“, freut sich Christen. Mit dem Laufgeschäft „Villa Wahnsinn“ gibt es auch eine Neuheit.

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