Der schön dekorierte Fruchtsäulenwagen gehört immer zum Volksfestumzug. Foto: Edgar Rehberger - Edgar Rehberger

Der Volksfestverein feiert in diesem Jahr 25-jähriges Bestehen. Daher wird der vom Verein organisierte Umzug entsprechend gestaltet. Gestartet wird am Sonntag, 29. September, um 11 Uhr am Kursaal

Bad CannstattDer Cannstatter Volksfestverein feiert seinen 25. Geburtstag mit einem bunten Lindwurm der Traditionen. Gäste aus Tirol, der Schweiz, aus Sachsen, Bayern und dem ganzen Ländle präsentieren sich im 201. Jahr seit der Volksfestgründung. Der Festzug, ein bunter Lindwurm, steht in den Startlöchern. Am Sonntag, 29. September, Punkt 11 Uhr beginnt sich der Festzug mit historischen Gruppen, bäuerlichen Darstellungen, historischen Trachten und Uniformen sowie vielen Musikern aus ganz Baden-Württemberg und darüber hinaus vom Cannstatter Kursaal aus durch die historischen Gassen der Cannstatter Altstadt auf den Wasen zu schlängeln. Liebevoll gestaltete Festwägen und mehr als 100 Pferde, Ochsen, Kühe, Geißen, schwäbisch-hällische Landschweine und anderes Getier geben diesem Festzug auch in diesem Jahr eine außergewöhnliche Note.

In drei Blöcke eingeteilt

Das Wagenbauerteam des Cannstatter Volksfestvereins hat zum Festjubiläum 2018 zwölf Festwagen von 1841 in mehrjähriger Arbeit rekonstruiert und nachgebaut. Die werden auch in diesem Jahr zu sehen sein. Das Haus Württemberg stiftete die Replik einer württembergischen Landesfahne von 1841, die von historisch gekleideten Reitern am Anfang des Zuges präsentiert wird. Denen folgt im ersten des dreiteiligen Festzugs alles, was mit Cannstatt und seinem Volksfest zu tun hat. Die beiden Schaustellerverbände präsentieren sich mit ihren Festwagen ebenso wie die Festwirte und Brauereien, die extra zum Cannstatter Volksfest die Prachtbiertransportwagen bereithalten, die von schweren Kaltblütern sechsspännig gezogen werden. Auch die Cannstatter Maienköniginnen sind mit von der Partie.

Der zweite Block des Festzuges ist der historischen und aktuellen Darstellung von Handwerken und bäuerlichen Tätigkeiten in Feld und Wald gewidmet. So zeigt die Bäckerinnung in historischen Kostümen ihre Zunftfahne von 1841, aber auch aktuelle Bäckerkleidung und verteilen Backwaren an die Zuschauer. Auch andere Gruppen lassen die rund 150 000 Zuschauer am Wegesrand nicht darben. Das hat Tradition seit 25 Jahren. Solange schon gestaltet Wulf Wager den Festzug für den Cannstatter Volksfestverein. Schmiede, Flößer, Waldarbeiter, Sieder, Bergleute, Weingärtner, Kübler und Küfer und nicht zuletzt Bauern sind in diesem Umzugsblock zu bestaunen.

Trachten aus nah und fern

Der dritte Block ist den schönsten Trachten von nah und fern gewidmet. Siebenbürger Sachsen, Echterdinger, Betzinger, Kinzigtäler, Älbler, Allgäuer, Schweizer und Bayerische Trachten sind dabei zu sehen. Die Sorbische Trachtengruppe Seidewinkel aus Sachsen, Schützenkompagnie, Trachtengruppe und Musikkapelle aus Elbigenalp in Tirol und die Basler Källerwäntelezunft sind Schmankerl neben den Trachten- und Kulturgruppen unserer ausländischen Mitbürger.

Der Cannstatter Volksfestverein unter Leitung von Robert Kauderer und dem Sauerwasserschultes Bernd-Marcel Löffler ist seit 1997 Ausrichter und Organisator des Festzuges. „Mehr als 300 Helfer sind an diesem Tag für den reibungslosen Ablauf des Festzuges im Einsatz“, so Kauderer, Vorsitzender des Volksfestvereins, „viele Mitglieder freuen sich das ganze Jahr auf diesen Höhepunkt der Vereinsarbeit.“

Die diesjährige Umzugsplakette ist wiederum eine reizvolle Trophäe. Zum Volksfestvereinsjubiläum hat das Herz einen silbernen Rand und ist für 5 Euro am Straßenrand zu erwerben. Der Verkauf dient der Deckelung der hohen Kosten. Der Erlös der Festabzeichen wird nicht nur zur Finanzierung des Festumzuges genutzt. Ein Teil davon geht an den Förderverein (FUNK e.V.), der damit ein Projekt an das Stuttgarter Kinderkrankenhaus „Olgäle“ unterstützt.

Neu für den Volksfestverein: Drei Tage vor dem Umzug müssen 30 Plakate entlang der Umzugsstrecke angebracht werden, die darauf hinweisen, dass am Sonntag an der Strecke stehende Fahrzeuge abgeschleppt werden. Im Vorjahr waren es zwölf. Das Halteverbot gilt ab 6 Uhr und endet gegen 14.30 Uhr. „Zudem muss der Verein Personal abstellen, das dafür sorgt, dass keine weiteren Autos an der Strecke abgestellt werden“, so Kauderer. Zehn Leute aus dem neu gegründeten Schützencorps übernehmen diese Aufgabe. Anwohnern wird angeboten, ihr Auto in den Schulhöfen der Schillerschule, Jahn-Realschule und des Johannes-Kepler-Gymnasiums abzustellen. Und zwar am Samstag ab 18 Uhr bis Sonntag um 15 Uhr. Eine Anwohnerin hatte im vergangenen Jahr das Angebot genutzt, ihren Wagen im Schulhof abgestellt, um dann nach Mallorca in den Urlaub zu fliegen. red/ede