Jubel bei der FDP in Sulzgries Quelle: Unbekannt

Esslingen (rab) - "Die gute Bilanz der großen Koalition ist im Wahlkampf leider untergegangen", so Markus Grübel, der Kandidat der CDU aus dem Wahlkreis Esslingen, dem das Direktmandat so gut wie sicher ist. Obwohl die CDU bundesweit stärkste Kraft ist, gab es bei den ersten Hochrechnungen im Lokal "Die Insel" keinen Jubel: "Die Stimmung ist schlecht, das Ergebnis ist betrüblich", meint Grübel. Dass die SPD sich für die Rolle der Opposition entschieden hat, sieht Grübel kritisch. Sie entziehe sich so vorschnell der Regierungsverantwortung.

Die SPD in Esslingen hat sich zur Beobachtung der Wahl im 4Peh auf der Flandernhöhe getroffen. "Das Votum der Wähler richtet sich klar gegen eine Fortsetzung der großen Koalition. Das war auch mein innerster Wunsch," meint Regina Rapp, die Esslinger SPD-Kandidatin: "Die Große Koalition war ausgepresst wie eine Zitrone." Als im Fernsehen verkündet wird, dass die SPD sich in der Rolle der Opposition sieht, erschallt Beifall in der traditionellen Studentenkneipe.

"Sauber", ertönt es im Saal der FDP in Sulzgries, als das Wahlergebnis der FDP über die Leinwand flimmert. "Das ist ein hervorragendes Ergebnis. Das zeigt, dass man aus der Mitte der Gesellschaft heraus eine Wahl gewinnen kann, ohne rechtspopulistische Parolen zu verbreiten," freut sich der FDP-Kandidat des Wahlkreises Esslingen, Sven Kobbelt.

Verhaltene Stimmung bei den Grünen im "Lux". Kein Jubel, aber lautes Klatschen macht sich breit als die ersten Hochrechnungen auf der Leinwand im Café mit 9,4 % bundesweit über den Erwartungen hier in Esslingen liegen. Groß ist das Entsetzen über die Werte der AfD.

Bei den Linken im Komma in Esslingen ist man enttäuscht über das bundesweite Abschneiden der Partei und hätte ein zweistelliges Ergebnis erwartet. Entsetzen auch hier über die Hochrechnungen, die die AfD als drittstärkste Partei ausweisen.

Die AfD hat im Vorfeld keine Angaben gemacht, wo sie ihre Wahlparty feiern wird oder wie man sie nach der Wahl erreichen kann.