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Nachdem eine 25-Jährige ein zweijähriges Mädchen so stark geschüttelt hat, dass es ein tödliches Schütteltrauma erlitt, wurde das Urteil verkündet. Das Motiv ist weiterhin unklar.

Stuttgart (dpa/lsw)Nach dem Tod eines zweijährigen Mädchens hat das Landgericht Stuttgart eine Frau wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu fünf Jahren Haft verurteilt. Das ist ein Jahr mehr, als die Staatsanwaltschaft gefordert hatte. Die 25-jährige Syrerin habe den Tod des Kindes billigend in Kauf genommen, sagte der Richter am Freitag. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sie das Kind im vergangenen Dezember in ihrer Wohnung in Fellbach (Rems-Murr-Kreis) mindestens zehnmal so heftig geschüttelt hat, dass es vier Tage später im Krankenhaus starb.

Das Motiv blieb laut Gericht weiter im Dunkeln. Das Mädchen habe zur Tatzeit bei der Frau und ihrem Mann, dem Onkel des Kindes, gelebt. Laut Zeugenaussagen pflegte die Frau, selbst Mutter eines zweijährigen Sohns, ein fürsorgliches Verhältnis zu dem Mädchen. Vielleicht habe sich die Frau über das Kind geärgert, sagte der Richter.

Sachverständige hätten bestätigt, dass das Kind in Folge heftigen Schüttelns gestorben sei. Da die Verurteilte zum fraglichen Zeitpunkt allein mit dem Kind gewesen sei, käme niemand sonst als Täter in Frage. Die Frau hatte die Tat bestritten. Ihre Anwältin kündigte Revision an.