Mannheim (dpa/lsw) - Im Prozess um Millionenverluste durch Zinswetten der Stadt Pforzheim haben die Angeklagten die Vorwürfe der Untreue zurückgewiesen. „Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen zum Wohl der Stadt gehandelt“, sagte die frühere Stadtkämmerin am Donnerstag vor dem Landgericht in Mannheim. „Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft hat mich sehr getroffen - ich bin keine Spielerin“, meinte sie. Ihr mitangeklagter damaliger Stellvertreter sagte, das Verfahren belaste ihn sehr.
Richter Andreas Lindenthal unterbrach die Anhörung nach knapp einer Stunde für eine kurze Pause. Danach sollte der zweite Verhandlungstag fortgesetzt werden.
Der Prozess hatte am Dienstag begonnen. Vor dem Landgericht in Mannheim müssen sich die frühere FDP-Oberbürgermeisterin Christel Augenstein sowie die damalige Stadtkämmerin, ihr Stellvertreter und zwei Bankmitarbeiter verantworten.
Die Vorwürfe beziehen sich auf Kosten, die durch riskante Finanzgeschäfte zu Lasten der Stadtkasse entstanden sind. 2010 zog der Gemeinderat die Bremse - am Ende stand ein Verlust von rund 58 Millionen Euro. Ein Großteil des Geldes ist nach Vergleichen mit beteiligten Banken wieder in der Kasse.
Zinswetten-Prozess - Angeklagte betreiten Vorwürfe
red 10.08.2017 - 12:12 Uhr