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Sersheim/Korntal-Münchingen (dpa/lsw) - Experten haben zwei Hinweise auf einen Wolf im Kreis Ludwigsburg erhalten. In der Gemeinde Sersheim wurde eine vermutlich gerissene Ziege entdeckt. In Korntal-Münchingen haben Autofahrer an der Autobahn 81 ein Tier gefilmt, das sie für einen Wolf hielten. „Wir nehmen jede einzelne Meldung ernst“, sagte der Wildtierökologe Felix Böcker von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt am Mittwoch in Freiburg. Noch sei in beiden Fällen aber nicht gesichert zu sagen, ob ein Wolf unterwegs war.

Seit Monaten werden immer wieder Wolfssichtungen gemeldet, auch erste Risse im Südwesten konnten bestätigt werden. Während sich Naturschützer über die Rückkehr des Wildtiers freuen, geht bei Tierhaltern die Angst um. Politisch wird das Thema hitzig diskutiert: Agrarminister Peter Hauk (CDU) hat bereits gefordert, dass die bislang streng geschützten Tiere zur Regulierung ihres Bestandes auch erlegt werden dürfen. Abstriche des jüngst gefundenen Ziegenkadavers werden derzeit am Senckenberg Institut auf Speichelspuren eines Wolfs untersucht, wie Böcker erklärte. Mit einem Ergebnis sei in ein bis drei Wochen zu rechnen. Das Video werde mit Kollegen aus anderen Bundesländern daraufhin analysiert, ob man mit Sicherheit sagen kann, dass es sich beim abgebildeten Tier um einen Wolf handelt.