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Freiburg (dpa/lsw) - Der Vize-Direktor eines erzbischöflichen Kinderheims in Sigmaringen steht im Verdacht, die Einrichtung betrogen zu haben. Wie der Sprecher des Erzbistums Freiburg am Samstag sagte, geht es dabei um Personal- und Finanzthemen. Zuvor hatte die «Schwäbische Zeitung» berichtet. Demnach ist der stellvertretende Direktor des Kinderheims «Haus Nazareth» mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Das teilten dem Blatt zufolge der Direktor Peter Baumeister und Dekan Christoph Neubrand als Verwaltungschef mit. Worum es bei den Vorwürfen konkret geht, wollte der Sprecher des Erzbistums zunächst nicht mitteilten.

Er verwies darauf, dass die Untersuchungen erst am Anfang stünden. «Wir haben die Unregelmäßigkeiten gerade erst entdeckt», sagte er am Samstag. «Wir haben genug, um die Konsequenzen ziehen zu müssen, aber mehr wissen wir einfach noch nicht.» Auch einen möglichen Schaden konnte er daher nicht beziffern. Die Hechinger Staatsanwaltschaft wollte sich dem Blatt zufolge noch nicht zu dem Fall äußern.

Das Erzbistum Freiburg selbst war erst im Oktober in die Schlagzeilen geraten. Es hatte eingeräumt, Beiträge von Beschäftigten zur gesetzlichen Rentenversicherung jahrelang nicht korrekt abgeführt zu haben. Es soll sich um einen dreistelligen Millionenbetrag handeln.

Mit rund 1,9 Millionen Katholiken ist das Erzbistum Freiburg nach Köln und neben Münster die zweitgrößte der 27 katholischen Diözesen in Deutschland. Es umfasst Baden und Hohenzollern.