Foto: Stefan Puchner/dpa - Stefan Puchner/dpa

Die Staatsanwaltschaft hat lebenslängliche Haftstrafen für alle drei Angeklagten gefordert. Nun stehen die Urteile des Landgerichts Ellwangen an.

Ellwangen (dpa/lsw)Im Mordprozess gegen einen 55-Jährigen, der gemeinsam mit seinen Söhnen angeklagt ist, hat sich auch der Verteidiger des Vaters indirekt für eine lebenslange Haftstrafe ausgesprochen. «Er ist hart zu bestrafen, das sage ich als Verteidiger», erklärte Fritz Döringer am Freitag in seinem Plädoyer am Landgericht Ellwangen (Ostalbkreis). Die Staatsanwaltschaft hatte für ihn und die 31 und 33 Jahre alten Söhne lebenslange Haft wegen Mordes gefordert.

Der Verteidiger bat das Gericht, den Hauptangeklagten nicht zu anschließender Sicherungsverwahrung zu verurteilen. Man müsse auch diesem Menschen - unter anderem angesichts seiner Geständnisse in zwei Mordfällen - ein Licht der Hoffnung lassen. Lebenslänglich bedeute, dass der Angeklagte 15 bis 18 Jahre im Gefängnis bleiben werde, ehe eine Chance auf Entlassung zur Bewährung bestehe, argumentierte die Verteidigung. Der 55-Jährige erklärte, er bereue seine Taten «tief». Nach dem Plädoyer erlitt er nach Angaben seines Anwalts einen Schwächeanfall. Das Gericht rief einen Notarzt.

Für den Vater als mutmaßlichen Initiator und Haupttäter der Morde soll der Staatsanwaltschaft zufolge eine anschließende Sicherungsverwahrung verfügt werden, da von ihm weiterhin eine Gefahr für andere Menschen ausgehe. Die Urteile waren noch für denselben Tag angekündigt. Es war in dem Prozess ursprünglich um drei Bluttaten aus den Jahren 2008, 2014 und 2019 in Sontheim an der Brenz (Landkreis Heidenheim) gegangen, ein Fall wurde allerdings abgetrennt. Alle drei Angeklagten sind italienische Staatsbürger, die seit langem in Baden-Württemberg leben.