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Stuttgart (dpa/lsw) - Die US-Strafzölle gegen China treffen nach Angaben des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK) auch die Wirtschaft im Südwesten. «Nun ist es offiziell, die Strafzoll-Spirale dreht sich mit der US-Androhung weiterer Zölle gegen China gefährlich fort - gerade auch für unsere Unternehmen in Baden-Württemberg», teilte BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke mit. «Diese beschäftigen in ihren Niederlassungen viele tausend Mitarbeiter im Reich der Mitte und liefern von dort Waren und Dienstleistungen in alle Welt, natürlich auch in die USA.»

US-Präsident Donald Trump lässt gegen China Strafzölle auf Waren im Wert von 50 Milliarden US-Dollar verhängen. China kündigte Vergeltungszölle im selben Umfang an. Trump hatte bereits Strafzölle auf Stahl und Aluminium auch aus der EU verhängt.

«Wenn die Ankündigung sich jetzt zum echten Strafzoll auswächst, mit dem vor allem Hoch- und Industrietechnologie mit 25 Prozent zusätzlich besteuert wird, trifft das unser Kerngeschäft», warnte Grenke. «Jede Maßnahme der USA gegen Pekings Strategie "Made in China 2025" schlägt so auch auf baden-württembergische Produkte durch.»

Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) hatte bereits kürzlich vor einer Eskalation des Handelskriegs gewarnt. Sollten die USA auch noch Einfuhrzölle auf Autos erheben, wäre dies ein schwerer Schlag für Baden-Württemberg. Mit 12,2 Prozent aller Exporte seien die Vereinigten Staaten das für Baden-Württemberg mit Abstand wichtigste Absatzland.