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In der Nacht zu Donnerstag und am frühen Morgen haben orkanartige Böen für Chaos in Baden-Württemberg gesorgt. Bäume stürzten auf Straßen, Sperrungen setzten zeitweise dem Berufsverkehr zu. Ob Personen schwer verletzt wurden, war zunächst noch nicht bekannt.

Stuttgart (dpa/lsw/pol) - Der insbesondere in den frühen Morgenstunden einsetzende, kräftige Wind hat im Südwesten zu zahlreichen Einsätzen von Polizei und Feuerwehr geführt - auch in den Landkreisen Reutlingen, Esslingen und Tübingen.

Insgesamt gingen beim Polizeipräsidium Reulingen rund 40 Notrufe ein. Überwiegend handelte es sich dabei um Meldungen über umgestürzte Bäume und Bauzäune. Hierbei ist nach bisherigen Erkenntnissen in lediglich fünf Fällen Schaden entstanden. In der Obertürkheimer Straße und in der Mülbergerstraße in Esslingen, sowie in der Stuifenstraße in Eningen unter Achalm und in der Straße Im Feuerhaupt in Filderstadt wurden fünf Pkw durch umgestürzte Bauzäune beschädigt. An weiteren fünf geparkten Fahrzeugen entstand Schaden, nachdem in der Weilerstraße in Rottenburg ein Baum auf die Fahrbahn gestürzt war. Die Schadenshöhe schätzt die Polizei auf insgesamt 14.000 Euro. Vereinzelt kam es zu, überwiegend kleineren, Verkehrsbehinderungen.

Bahnbehinderungen bei Backnang

Bei Glätteunfällen im Kreis Tübingen seien vermutlich mehrere Menschen leicht verletzt worden, teilte die Polizei am Donnerstagmorgen mit. Unterdessen nahm der Deutsche Wetterdienst (DWD) um kurz nach 8.00 Uhr eine Unwetterwarnung wegen schwerer Gewitter und orkanartigen Böen im Land zurück. In den Stunden zuvor war es vor allem in den Regierungsbezirken Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen aufgrund von starken Orkanböen, Regen und Blitzeinschlägen riskant gewesen. Ein Sprecher der Bahn sagte, es habe zunächst nur minimale Behinderungen im Bahnverkehr gegeben. Die Strecke zwischen Winnenden und Backnang sei unterbrochen, da ein Baum auf eine Oberleitung gestürzt war. Die Reisenden wurden mit Bussen gefahren.

Umgestürzte Bäume im Schwarzwald

Polizeipräsidien, etwa in Karlsruhe, Freiburg und Offenburg sowie in Mannheim und Ludwigsburg meldeten am Donnerstagmorgen erste Schäden. „Bislang haben wir 57 Einsätze in der Region gezählt, in den meisten Fällen waren Bäume auf Straßen, Radwege und Autos gestürzt“, sagte etwa ein Sprecher der Polizei in Offenburg. Der Fahrer eines Rollers habe sich leicht verletzt, als er gegen einen umgestürzten Baum geprallt war. Außerdem waren Ampeln in Offenburg ausgefallen, Straßen mussten gesperrt werden. Beim Polizeipräsidium in Freiburg seien etwa 100 Notrufe eingegangen, sagte ein Sprecher. Im gesamten Zuständigkeitsbereich vom Hochschwarzwald bis nach Lörrach waren Bäume umgestürzt und Ziegel von den Dächern gefallen. In der Gemeinde Kleines Wiesental, Talstraße, wurde das Dach eines Wohnhauses teilweise abgedeckt. Ein umgestürzter Baum blockierte außerdem die B31 beim Schützenallee-Tunnel, der in Richtung Schwarzwald führt. Polizei und Feuerwehr waren am Morgen noch im Einsatz.

Ähnlich sah es rund um Konstanz aus, wo die Einsatzkräfte zu mehr als 40 Einstätzen ausrückten. Nach Angaben der Feuerwehr in Karlsruhe, mussten beispielsweise umgestürzte Bäume und herabgestürzte Äste von den Einsatzkräften entfernt werden. Im Stadtteil Grötzingen war ein Baum auf ein Wohnhaus gestürzt.