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S-Pedelecs sind deutlich schneller als normale E-Bikes und dürfen daher eigentlich nicht auf Fahrradwegen fahren. Tübingen will das ändern - als erste Stadt im Land.

Tübingen (dpa/lsw)Tübingen will als erste Stadt bundesweit ein zusammenhängendes Netz von Fahrradwegen für besonders schnelle Elektrofahrräder aufbauen. Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) will damit die sogenannten S-Pedelecs als klimafreundliche Alternative für Pendler etablieren. Am Dienstag (15.00 Uhr) gibt Palmer als ersten Baustein für das Wegenetz einen Fahrradtunnel für die extraschnellen E-Bikes frei. Der Tunnel verbindet die Altstadt mit dem Stadt-Süden und wird täglich von 2000 bis 3000 Radlern genutzt. Bislang sind Radwege für die schnellen Elektroräder verboten. In Zukunft solle jedoch das ganze Stadtgebiet für S-Pedelecs erschlossen werden, sagte eine Stadtsprecherin. «Wir gehen davon aus, dass wir damit bundesweit Vorreiter sind.»

Sogenannte S-Pedelecs sind rechtlich Kleinkrafträder und müssen auf der Straße fahren - Radwege sind für ihre Nutzer bisher verboten. Das Verkehrsministerium hatte Kommunen jedoch im September erlaubt, Zusatzschilder mit der Aufschrift «S-Pedelecs frei» an gängigen Radwegen aufzustellen.

Während sich bei gängigen E-Bikes der elektrische Antrieb bei 25 Stundenkilometern abschaltet, haben S-Pedelecs eine Elektromotorenunterstützung bis Tempo 45. Palmer besitzt selbst ein S-Pedelec, das er für längere Dienstfahrten nutzt. Für die Räder gilt Helm-, Führerschein- und Versicherungspflicht.