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Wer hat den Wolf vom Schluchsee erschossen? Die Ermittler kommen der Antwort vielleicht näher. Sie haben mehrere mögliche Tatwaffen ausgemacht.

Freiburg (dpa/lsw) - Bei den Ermittlungen zum toten Wolf vom Schluchsee lässt die Polizei mehrere mögliche Tatwaffen analysieren. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Freiburg mitteilten, durchsuchten die Beamten mehrere Gebäude in den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Waldshut-Tiengen. Die Bewohner hätten die Beamten dabei freiwillig reingelassen und die infrage kommenden Waffen auch freiwillig ausgehändigt, hieß es. Es handele sich um eine untere zweistellige Zahl von Langwaffen.
Der Wolf war am 8. Juli tot an einer Schleuse in dem Schwarzwaldsee gefunden worden. Die Untersuchungen ergaben, dass er erschossen wurde. Da das Geschossteil noch in dem toten Tier steckte, nahmen die Beamten dieses zum Ausgangspunkt für ihre Ermittlungen. Sie suchen nun die passende Waffe zu dem Projektil. Zudem habe sich auch der Tatort rudimentär eingrenzen lassen, hieß es.
Ein Bündnis aus Naturschutzverbänden und Vereinen hatte im Oktober 2500 Euro Belohnung für Hinweise auf den Tod des Wolfs ausgelobt. Die Staatsanwaltschaft Freiburg führt ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt. Der Wolf ist laut Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. Sein Abschuss ist eine Straftat.

Der Wolf im Land

Die Rückkehr des Wolfes nach Baden-Württemberg hatte in den vergangenen Monaten für emotionale Debatten auch in der Landespolitik gesorgt. Naturschützer begrüßen, dass das seltene Raubtier wieder im Südwesten aufkreuzt. Noch handelt es sich dabei um Einzeltiere. In einigen ostdeutschen und norddeutschen Bundesländern gibt es hingegen bereits mehrere Rudel. Das Bundesamt für Naturschutz und die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf gehen von 150 bis 160 erwachsenen Wölfen in ganz Deutschland aus. Allerdings wollen viele Nutztierhalter und Jäger die Wildtiere legal abschießen dürfen, vor allem, wenn sie Weidevieh gefährlich werden könnten. Im Landkreis Esslingen wurde bisher noch kein Wolf gesichtet.