Foto: dpa - Symbolbild dpa

Stuttgart (dpa/lsw) - Besitzer von illegalen Waffen haben in Stuttgart bis zum 1. Juli 2018 die Möglichkeit, diese straffrei bei der Waffenbehörde abzugeben. Die Landeshauptstadt will dadurch bewirken, dass die Anzahl illegaler Waffen sinkt, wie die „Stuttgarter Zeitung“ am Donnerstag meldet.
Die Waffen werden kostenfrei entgegengenommen und anschließend vernichtet. Unter illegale Waffen fallen nicht nur Schusswaffen, sondern auch verbotene Gegenstände wie beispielsweise Butterflymesser, Schlagringe, Fallmesser und Stahlruten.

Nicht nur die Abgabe der Waffen bleibt ohne juristische Konsequenzen. Auch der direkte Transport zur Behörde ist straffrei. Die Gegenstände sollten in geschlossenen Behältnissen transportiert werden. Schusswaffen und Munition müssen außerdem getrennt voneinander aufbewahrt werden.
Der Bundestag hatte Mitte Mai eine neuerliche Änderung des Waffengesetzes beschlossen. Waffenbesitzer sollen die Möglichkeit bekommen, ihre Waffen binnen eines Jahres nach Inkrafttreten des Gesetzes straffrei bei Behörden oder der Polizei abzugeben. So will die Bundesregierung die Anzahl illegal zirkulierender Waffen verringern. Zugleich werden die Sicherheitsvorschriften für die Aufbewahrung von Waffen geändert, um neue technische Entwicklungen zu berücksichtigen.
Bereits 2009 hatte es eine solche Amnestie gegeben. Grund war der Amoklauf an einer Schule in Winnenden (Rems-Murr-Kreis). Damals hatte ein 17-jähriger Jugendlicher in seiner ehemaligen Schule und auf der anschließenden Flucht vor der Polizei 15 Menschen erschossen. Danach tötete er sich selbst. Zwischen dem 25. Juli und 31. Dezember 2009 waren dann bundesweit mehr als 200 000 Waffen abgegeben worden, davon allein im Südwesten rund 46 000 legale und 7000 illegale Waffen. Der größte Teil der eingesammelten Waffen wurde vernichtet.