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Stuttgart (dpa/lsw) - Innenminister Thomas Strobl (CDU) will die Ausländerbehörden in Baden-Württemberg stärker in die Pflicht nehmen, um das Alter junger Flüchtlinge zu ermitteln. «Das bisherige System der Altersfeststellung funktioniert nicht zuverlässig», sagte Strobl den «Stuttgarter Nachrichten» (Samstag). Der Weg müsse auch über die Ausländerbehörden gehen, die eine Rechtsgrundlage für medizinische Untersuchungen hätten. CDU-Fraktionschef Wolfgang Reinhart forderte laut Zeitung, die Altersbestimmung komplett den Ausländerbehörden zu übertragen.

Dieser Vorschlag dürfte in der grün-schwarzen Koalition für Ärger sorgen. Im Südwesten schätzen die Jugendämter das Alter bislang vor allem auf Basis ausführlicher Befragungen und eigener Beobachtungen ein. Radiologische Untersuchungen etwa des Handgelenks gibt es eher selten. Am Freitag war bekannt geworden, dass etliche der vermeintlich jugendlichen Männer aus Nordafrika, die seit Monaten in Mannheim Straftaten begehen, gar nicht jugendlich sind. Alle der 17 bislang überprüften Intensivtäter aus den Maghrebstaaten hätten ihr Alter falsch angegeben, hieß es vom Landeskriminalamt.