Mitarbeiter der Spurensicherung der Polizei suchen das Gelände in Asperg ab. Hier wurde die Leiche der jungen Frau gefunden. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

Backnang (lsw) - Eine seit einer Woche vermisste 22-Jährige aus Strümpfelbach bei Backnang ist einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Sie wurde am Mittwochabend tot in einem Schrebergarten bei Asperg im Kreis Ludwigsburg gefunden. Ihr ehemaliger Lebensgefährte steht unter dringendem Tatverdacht, wie Aalens Kripo-Chef Rainer Möller gestern sagte.

Die Tote und der mutmaßliche Täter haben ein gemeinsames Kind, sagte Möller bei einer Pressekonferenz in Waiblingen. Ein Sorgerechtsstreit sei daher ein mögliches Motiv, es gebe aber noch weitere.

Der 24 Jahre alte Deutsche sitzt in Stuttgart-Stammheim in Untersuchungshaft. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ist die junge Frau Mutter noch eines weiteren Kindes. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, betonte Möller. Um für die weiteren Ermittlungen kein Täterwissen preiszugeben, müsse er sich mit Informationen zum Hintergrund der Tat zurückhalten. Der Verdächtige aus dem Kreis Ludwigsburg sitzt schon seit Samstag in Untersuchungshaft. Gestanden habe er nicht, hieß es bei der Polizei. Möller wollte sich nicht zur Vernehmung des Mannes äußern.

Vor einer Woche vermisst gemeldet

Ermittlungen „im Umfeld der Familie“ der Toten hätten auf seine Spur geführt. Bei der Polizei sprach man gestern von „hinreichenden Gründen“, die dafür sprächen, dass der Mann die Frau getötet hat. Die Beweise gegen ihn, zu denen sich Staatsanwaltschaft und Polizei nicht so recht äußern, müssen so eindeutig sein, dass er festgehalten werden konnte, obwohl die Leiche noch nicht gefunden war.

„Seit heute haben wir die traurige Gewissheit“, sagte Möller gestern in die Kameras. Die 22-Jährige war vor einer Woche von ihrer Familie bei der Polizei als vermisst gemeldet worden. Tags zuvor sei sie „spurlos verschwunden“ und nicht mehr erreichbar gewesen, berichtete Möller. Rasch sei klar gewesen, dass man von einem Gewaltverbrechen ausgehen musste. Überprüfungen und Durchsuchungen, bei denen auch Spürhunde und Polizeihubschrauber eingesetzt wurden und eine Mülldeponie abgesucht wurde, brachten die Ermittler zunächst nicht weiter.

Hinreichender Tatverdacht

Zur Art der Verletzungen der Leiche, zur Auffindesituation auf dem Gartengrundstück oder zu den weiteren Hintergründen wollten weder Staatsanwaltschaft noch Polizei mehr sagen. Zunächst hieß es, ein Passant habe die Leiche entdeckt, später hieß es „eine Person“.

„Aufgrund der bisherigen Ermittlungsergebnisse gehen wir davon aus, dass der 24 Jahre alte Mann die Frau getötet hat“, hatte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft schon nach dessen Verhaftung mitgeteilt.