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Die Polizei spricht von einem «riesengroßen Trümmerfeld»: Mindestens zehn Autos rasen auf der Autobahn ineinander. Vier Menschen sterben.

Heilbronn (dpa) Nach einer Karambolage mit vier Toten und vier Schwerstverletzten auf der A81 stehen die Ermittler vor vielen Fragen. Auch Stunden nach dem Unfall war weiter unklar, warum die zehn Fahrzeuge, darunter drei Kleinlaster, ineinander krachten. Geprüft wurde unter anderem, ob Regen zu dem Unglück auf der Autobahn zwischen Ahorn und Boxberg geführt haben könnte. Sicher war zunächst nur, dass die Fahrbahn zum Zeitpunkt der Karambolage am Samstagnachmittag nass war.

Die Polizei geht nach ersten Ermittlungen davon aus, dass nicht alle Fahrzeuge auf einmal ineinander gefahren sind. «Das waren mehrere Komplexe», sagte ein Sprecher in Heilbronn am Sonntag. Bei den vier Toten handelt es sich laut Polizei um zwei Männer im Alter von 43 und 59 Jahren sowie um zwei Frauen im Alter von 48 und 50 Jahren. In welchem zeitlichen Abstand die acht Fahrzeuge, darunter drei Kleintransporter, zusammenkrachten, war auch am Sonntag noch ungeklärt.

Experten sprachen am Samstag von einer unübersichtlichen Lage am Unfallort. Geprüft wird unter anderem auch, ob Regen zu dem Unglück auf der Autobahn zwischen Ahorn und Boxberg im Nordosten von Baden-Württemberg geführt haben könnte.

Die Polizei hatte die Zahl der Schwerverletzten von vier auf fünf am Wochenende aktualisiert. Sie kamen mit drei Hubschraubern und Rettungswagen in verschiedene Krankenhäuser. Lebensgefahr bestehe bei ihnen aber nicht, sagte der Sprecher. Eine 19 Jahre alte Frau erlitt leichte Verletzungen. Drei Männer im Alter von 23, 39 und 44 Jahren kamen unverletzt davon.

Die Polizei beschlagnahmte die Unfallfahrzeuge, ein Sachverständiger soll nun zusammen mit Spezialisten der Verkehrspolizei die Wracks untersuchen und den Unfallhergang klären. Die Schäden an den Autos seien immens, sagte der Sprecher. Der Sachschaden beträgt nach einer ersten Schätzung mehr als 150 000 Euro.

Zunächst war die Polizei am Samstag zunächst sogar von zehn an dem Unfall beteiligten Fahrzeugen ausgegangen. Die Untersuchungen ergaben dann aber, dass ein Fahrer seinen Wagen in dem Trümmerfeld stoppte und ein weiterer Fahrer rund 200 Meter entfernt ohne fremde Einwirkung in eine Leitplanke gefahren war. Beide waren an dem tödlichen Unfall nicht beteiligt.

In der Nacht zum Sonntag gab die Polizei die Autobahn in Fahrtrichtung Stuttgart nach stundenlanger Sperrung wieder frei. Nach einem kilometerlangen Stau am Samstagabend rollte der Verkehr am Sonntag wieder.

Am Wochenende gab es weitere schwere Verkehrsunfälle in Baden-Württemberg. Dabei starben mindesten zwei Menschen, mehrere wurden schwer verletzt.