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Stuttgart (dpa/lsw) - Die Justiz in Baden-Württemberg ist nach Angaben vom zuständigen Minister Guido Wolf (CDU) personell gut für die kommenden Jahre aufgestellt. Es gebe «keine ernsthaften Nachwuchssorgen in der baden-württembergischen Justiz», schrieb der Minister in einer Antwort auf eine kleine Anfrage aus der AfD-Fraktion des Landtags.

Die Einstellungszahlen im höheren Justizdienst haben im Jahr 2017 demnach ein Rekordhoch erreicht. 219 neue Richter und Staatsanwälte stellte das Land ein. Auch die Zahl der Referendare liegt auf Rekordniveau. 522 Referendare hatten zum Oktober 2017 ihren Dienst angetreten. Die Zahlen für den Einstellungstermin zum April 2018 standen noch aus, dürften laut dem Minister aber ähnlich hoch liegen.

Darüber hinaus habe Baden-Württemberg, anders als andere Bundesländer, kein Problem mit der Zahl bevorstehender Altersabgänge, erklärte Wolf. Zwischen 2017 und 2031 gehen demnach 983 Richter und Staatsanwälte in den Ruhestand, das entspreche rund 34 Prozent. Bundesweit liege der Anteil der Altersabgänge bei etwa 41 Prozent.

Baden-Württemberg sei bei jungen Juristen beliebt, begründete ein Sprecher des Ministeriums die guten Zahlen. Einerseits gebe es viele gute juristische Fakultäten im Land, von denen viele Abgänger im Südwesten blieben. Außerdem sei die hiesige Justiz besonders flexibel. So könnten Juristen leichter als in anderen Ländern vom Amt des Richters in die Staatsanwaltschaft oder andere Berufe wechseln, sagte der Sprecher, der zuvor selbst Richter war.