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Dass Deutschland ein föderaler Staat ist, merken die Bürger nicht nur an unterschiedlichen Schulsystemen. Ein Radweg ins Nirgendwo kann ebenso ein Beispiel für unterschiedliche Planungen zweier Bundesländer sein.

Dischingen/Bachhagel (dpa)Nach langen Planungen soll kommendes Jahr ein unvollendeter Radweg zwischen Bayern und Baden-Württemberg endlich fertiggestellt sein. Denn zwischen den Ortschaften Bachhagel und Ballmertshofen endet seit 2017 ein vom Freistaat gebauter Radweg genau an der Grenze zum Nachbar-Bundesland, weil der Weg in Baden-Württemberg zunächst nicht weitergebaut wurde. Dort klafft eine 2,1 Kilometer lange Lücke. Radfahrer müssen auf die gefährliche Landesstraße wechseln, auf der Autos teils mit hohem Tempo fahren.

Da sich die für Ballmertshofen zuständige Gemeinde Dischingen (Landkreis Heidenheim) und das Regierungspräsidium in Stuttgart zuerst nicht über die Finanzierung einigen konnten, kam es zu Verzögerungen. Kürzlich habe der Gemeinderat ein neues Kostenübernahmeangebot des Landes angenommen, so dass nun eine entsprechende Vereinbarung mit dem Land geschlossen werden könne, sagte Dischingens Bürgermeister Alfons Jakl (CDU). Voraussichtlich 2020 könne dann der mehr als 700.000 Euro teure Radweg gebaut werden.