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Der im Heilbronner Prozess angeklagte ehemalige Kindergarten-Leiter hat die Vorwürfe eingeräumt. Er habe dem Jungen Schmerzensgeld und Schadensersatz angeboten.

Heilbronn (dpa/lsw)Im Heilbronner Prozess gegen einen ehemaligen Kindergarten-Leiter wegen Vergewaltigung eines Schuljungen und Herstellung von Kinderpornos hat der Angeklagte am Dienstag die Vorwürfe wie erwartet eingeräumt. In einer nichtöffentlichen Befragung habe sein Mandant erneut sein Bedauern über das Geschehene ausgedrückt. Dem Jungen habe er Schmerzensgeld sowie Schadenersatz für eventuelle Therapien angeboten, berichtete Anwalt Thomas Amann anschließend.

Laut Anklage soll der 31-Jährige sich von 2012 bis Anfang 2018 insgesamt 19 Mal meist in seiner Wohnung an einem anfangs sechs Jahre alten Kind vergangen und diese Taten auch gefilmt haben. Der Mann sitzt seit Anfang März in Untersuchungshaft.

Bereits Anfang 2016 war der Erzieher beim Tauschen von Kinderpornos erwischt worden. Die Polizei beschlagnahmte tausende Fotos und Videos. Dass es dem Vernehmen nach bis Sommer 2017 dauerte, bis die Evangelische Kirche als sein Arbeitgeber alarmiert wurde, hat nicht nur bei Eltern in Heilbronn für Entsetzen gesorgt. Der Prozess wird am 21. September fortgesetzt - dann mit der Vernehmung der Mutter des Opfers und der Vorführung der Videovernehmung des Jungen, vermutlich erneut unter Ausschluss der Öffentlichkeit.