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Tübingen (dpa/lsw) - Tübingens grüner Oberbürgermeister Boris Palmer fürchtet nach dem Jamaika-Aus um eine Regierungsbeteiligung der Grünen. „Wie sollen denn die Grünen künftig in eine Regierung kommen?“, sagte er dem Südwestrundfunk (SWR) am Freitag. „Wenn Jamaika nicht geht und Rot-Grün derzeit eher ein Viertel als die Hälfte der Sitze im Parlament hat, die Linkspartei sich dauerhaft einigelt in einer Oppositionsrolle, dann ist ja schon die Frage: Was bleibt denn dann noch?“ Die Grünen wollen sich an diesem Samstag auf einem Bundesparteitag über die Bundestagswahl und das Jamaika-Aus aussprechen.
„Man müsste mal offensiv reingehen in den Wahlkampf und sagen: Wir arbeiten dran, dass Schwarz-Grün gelingt, weil die FDP als weiterer Partner offensichtlich zu unzuverlässig ist“, sagte Palmer im SWR-Hörfunk. Derzeit könnte Schwarz-Grün nur eine Minderheitsregierung stellen.
„Neuwahlen halte ich für die schlechteste Variante - vor allem, weil ich nicht erkennen kann, dass dabei nachher was Besseres rauskommt“, sagte Palmer. „Ich glaube, für das Land wäre es am besten, es gäbe noch einmal eine große Koalition.“