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Gundelfingen an der Donau (dpa) - Bei der Versteigerung von sechs monumentalen Denkmälern aus dem früheren Ostblock hat sich im schwäbischen Gundelfingen kein Käufer gefunden. Bei der Auktion der überlebensgroßen Exponate von Stalin, Lenin und anderen Politikern gingen am Samstag keine Gebote ein. Ein paar Interessenten hatten die Auktion über einen Livestream im Internet mitverfolgt - vor Ort waren nur Journalisten und einige Schaulustige vertreten. Keiner wollte aber zu den vom Auktionator angesetzten Preisen mitbieten.

Unternehmer Josef Kurz bekam die Denkmäler kommunistischer Diktatoren nach dem Zerfall des Ostblocks geschenkt und brachte sie nach Schwaben. Kurz wollte eigentlich einen Skulpturenpark errichten, scheiterte aber sowohl in Gundelfingen als auch im oberpfälzischen Wackersdorf. Nach seinem Tod haben die Söhne entschieden, die Figuren zu verkaufen.

Zu großen Diskussionen über die Denkmäler kam es auch in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Hier stand das wohl prominenteste Exponat mit Lenin in DDR-Zeiten vor dem Hauptbahnhof und war als „roter Bahnhofsvorsteher“ bekannt. Ein Stadtrat der Linken gab zu bedenken, ob man die Skulptur nicht zurückholen solle. Laut Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Die Linke) sei das aber aus Kostengründen im laufenden Haushalt nicht möglich.

Neben dem Lenin-Denkmal kamen auch fünf weitere Skulpturen aus Stein und Bronze unter den Hammer. Sie werden eventuell in der Nachkaufzeit in den nächsten vier Wochen weiterverkauft.