30.11.1937, Berlin: Männer der SA bei einem Hetzmarsch durch die Straßen von Berlin gegen die jüdische Bevölkerung Deutschlands, Aufnahme von 1938 (Archivbild). Die mitgeführten Plakate tragen die Aufschrift "Deutsche wehrt Euch! Kauft nicht bei den Juden!". Foto: dpa - dpa

Sie wüteten gegen alles was Juden gehörte: Vom 9. auf den 10. November 1938 zogen die Nazis auch durch Baden-Württemberg.

Stuttgart (dpa/lsw) In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 zog auch im heutigen Baden-Württemberg ein aufgehetzter Nazi-Mob durch die Straßen. Er wütete gegen alles, was Juden gehörte oder ihnen heilig war. Auf Befehl der Partei NSDAP brannten die Randalierer in Baden, Württemberg und Hohenzollern von insgesamt 151 Synagogen und Betsälen 60 nieder. Weitere 77 wurden demoliert oder geplündert, blieben aber zumindest stehen. Die Pogromnacht gilt als Auftakt zur späteren systematischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung.

Glasscherben, die die Straßen übersäten, trugen dem Novemberpogrom den verharmlosenden Beinamen «Reichskristallnacht» ein. Das Wort Pogrom stammt ursprünglich aus dem Russischen und bedeutet Ausschreitung, Verwüstung oder Zerstörung. Im Allgemeinen ist die organisierte Verfolgung von politischen, sozialen, rassischen oder religiösen Gruppen gemeint.