Nach einem Medienbericht hat das Kraftfahrtbundesamt ein formelles Anhörungsverfahren gegen Daimler wegen Verdachts auf eine weitere «unzulässige Abschaltvorrichtung» eingeleitet. Foto: Sebastian Gollnow/dpa Foto: DPA - Sebastian Gollnow/dpa

Bei Fahrzeugen des Modells GLK 220 CDI mit der Abgasnorm 5, die zwischen 2012 und 2015 produziert wurden, ist eine verdächtige Software-Funktion festgestellt worden.

Berlin/Stuttgart (dpa) In der Dieselaffäre gibt es bei Daimler einen neuen Verdacht der Manipulation von Software für die Abgasreinigung. Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) habe ein formelles Anhörungsverfahren gegen den Autohersteller wegen Verdachts auf eine weitere «unzulässige Abschaltvorrichtung» eingeleitet, berichtet die Zeitung «Bild am Sonntag».

Ein Daimler-Sprecher bestätigte am Sonntag, dass es eine solche Anhörung gebe. Mit dem KBA liefen dazu bereits seit Monaten Gespräche. Das Unternehmen habe die verlangte Stellungnahme noch nicht abgegeben, das solle aber noch im April geschehen.

Dem Zeitungsbericht zufolge geht es um rund 60 000 Fahrzeuge des Modells GLK 220 CDI mit der Abgasnorm 5, die zwischen 2012 und 2015 produziert wurden. Die Behörde sei bereits im Herbst 2018 auf die verdächtige Software-Funktion bei dem Motor OM 651 gestoßen. Weitere Emissionsmessungen bei einem GLK-Modell hätten den Verdacht erhärtet.

So werde der gesetzliche Grenzwert für Stickoxide im Neuen Europäischen Prüfzyklus (NEFZ) nur eingehalten, wenn die sogenannte Kühlmittel-Sollwert-Temperaturregelung aktiv sei, berichtete «Bild am Sonntag». Im Straßenbetrieb werde die Funktion dagegen deaktiviert und der Grenzwert von 180 Milligramm pro Kilometer deutlich überschritten.