Foto: dpa - dpa

Lindau (dpa/lsw) - Rund 420 Nachwuchsforscher und knapp 30 Laureaten sind am Sonntag zur 67. Nobelpreisträgertagung im bayerischen Lindau zusammengekommen. Eine Woche lang wollen die Wissenschaftler gemeinsam Vorlesungen hören, diskutieren und über ihre Forschungsthemen sprechen. In diesem Jahr stehe die Fachrichtung Chemie im Zentrum, wie das Tagungskomitee im Vorfeld mitteilte. Themen seien unter anderem der Klimawandel, aber auch die Bedeutung von Wissenschaft in einem „postfaktischen Zeitalter“.
Kuratoriumspräsidentin Bettina Gräfin Bernadotte sagte bei der Eröffnungsfeier am Sonntagabend laut Redemanuskript, Wissenschaftler müssten sich in solchen Zeiten durchaus auch politisch engagieren. „Wissenschaftler können nicht ignorieren, was in der Welt passiert“, sagte die Gräfin, die auch Geschäftsführerin der Blumeninsel Mainau ist. „Einige Staatsoberhäupter, und auch Bürger, scheinen sich bedroht zu fühlen vom Fortschritt und der faktenbasierten Macht der Wissenschaft.“ Die Lindauer Tagung könne mit ihrem Fokus auf offenen und toleranten Dialog einen entsprechenden Gegenpol bilden.
Die Nobelpreisträgertagung wird seit 1951 am Bodensee ausgerichtet und dient dem Austausch und der Vernetzung der Wissenschaftler. Die Nachwuchsforscher werden nach Angaben der Veranstalter zuvor in einem mehrstufigen Auswahlverfahren bestimmt. Die Tagung endet am Freitag,30. Juni, mit einem Besuch auf der Insel Mainau.