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In Stuttgart mit dem Bus zum Bahnhof fahren, von dort nach Pforzheim und dann per Bus zum Ziel - dafür sind bisher drei Fahrscheine notwendig. Im Dezember soll sich das ändern.

Stuttgart (dpa/lsw)Vom 9. Dezember an gilt im öffentlichen Nahverkehr landesweit der neue Baden-Württemberg-Tarif (BW-Tarif). Mit den Tickets soll es möglich sein, über die Grenzen der 22 Verkehrsverbünde im Südwesten von A nach B zu gelangen, ohne in einem anderen Verbund ein neues Ticket lösen zu müssen. Zudem sollen die Tickets preiswerter werden - das Land stellt dafür zunächst jährlich 13 Millionen Euro bereit. Ab 2020 soll der Betrag auf 20 Millionen Euro jährlich steigen, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bei der Regierungspressekonferenz in Stuttgart.

BW-Tarif etwa 25 Prozent günstiger

Im Schnitt werde der BW-Tarif um rund 25 Prozent unter dem heute geltenden Tarif der Bahn liegen, sagte Hermann. Allerdings gilt das nicht pauschal, sondern es kommt auf die Strecke an - bei kürzeren Strecken kann die Vergünstigung geringer ausfallen, auf längeren Strecken sei eine Absenkung von zum Teil bis zu 35 Prozent gegenüber den heutigen Preisen geplant. Auch die Bahncard gilt, so dass die Preise noch günstiger werden könnten.

Zunächst wird es nach Angaben des Verkehrsministeriums im neuen Tarif nur Einzelfahrscheine und Tageskarten geben. Von 2020 an sollen auch Zeitkarten wie Jahres-, Monats- und Wochentickets erhältlich sein, die besonders für Pendler attraktiv sein dürften. Die Tickets wird es ab Dezember zunächst per App und an Fahrkartenautomaten geben - bis die mehreren tausend Busse im Land entsprechend ausgestattet seien, dauere es noch etwas, sagte der Verkehrsminister. «Es wird zu Beginn noch nicht in jedem Fall ein Papierfahrschein möglich sein.»

Menschen sollen zum Umstieg auf Bus und bahn bewegt werden

Der BW-Tarif solle die Menschen zum Umstieg auf Bus und Bahn bewegen, sagte Hermann. Die Nachfrage im öffentlichen Nahverkehr könne durch günstigere Preise erheblich gesteigert werden. «Damit leistet das Land einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und Luftreinhaltung.» Die endgültigen Ticket-Preise werden noch berechnet und dann bei der Sitzung des Baden-Württemberg-Tarif-Ausschusses am 10. Oktober beschlossen.