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Vielerorts sind die Schäden, die Tief „Burglind“ in den vergangenen Tagen mit sich brachte, noch zu sehen. Doch der Ausblick auf die kommenden Tage stimmt optimistisch.

Stuttgart/Karlsruhe (dpa/lsw) - Nach Sturm, Dauerregen und Erdrutschen laufen die Aufräumarbeiten und die Lage im Südwesten beruhigt sich allmählich. Zu Beginn der neuen Woche sollen die meisten Spuren beseitigt sein. Auch auf den Straßen, Schienen und Flüssen soll der Verkehr dann wieder normal laufen. Nach tagelanger Sperrung fuhren am Wochenende bereits wieder Züge auf von Sturmschäden betroffenen Strecken, Aufräumarbeiten an Gleisen und Straßen gingen in die letzte Phase und die Wetterprognosen ließen sogar etwas Freude aufkommen.
Alle größeren Flüsse im Südwesten führten am Sonntag zwar noch Hochwasser, wie die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg mitteilte. Die Behörde stellte aber an den meisten kleineren Gewässern fallende Wasserstände und vorläufige Höchstwerte in größeren Flüssen fest.
Der Wasserstand bei Karlsruhe ist ausschlaggebend für die Schifffahrt auf dem Rheinabschnitt zwischen Iffezheim und Germersheim, die am Freitag eingestellt worden war. Nach Schätzungen der Hochwasservorhersagezentrale in Karlsruhe sollte der Wasserstand am Pegel Maxau den kritischen Wert von 7,5 Metern am Montagvormittag wieder unterschreiten - und die Sperrung somit aufgehoben werden.
Wegen des Hochwassers auf dem Neckar ruhte seit Freitag auch zwischen Mannheim und Heilbronn der Schiffsverkehr. Wie lange noch, war zunächst unklar. Auch die Räumarbeiten an vielen vom Regen oder Hochwasser überfluteten Straßen befänden sich bereits in den letzten Zügen, sagten Polizeisprecher in den betroffenen Regionen. Zu Beginn der neuen Woche seien die meisten Straßen wieder frei.
In Teilen des Landkreises Waldshut könnten die Arbeiten dagegen noch länger dauern. In St. Blasien hatte ein Erdrutsch einen Großalarm bei Rettungskräften ausgelöst. Die Spuren des Unwetters in dem 500-Einwohner-Dorf restlos zu beseitigen, werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen, sagte ein Polizeisprecher.
Mehrere Bahnstrecken wurden am Samstag nach Sperrungen durch umgestürzte Bäume im Gleisbett - zumindest eingeschränkt - wieder in Betrieb genommen. Die Strecke zwischen Eutingen im Gäu und Freudenstadt sollte ab Montagmorgen wieder befahrbar sein. Manche Strecken müssen nach Bahnangaben noch bis zur Wochenmitte gesperrt bleiben - etwa zwischen Neustadt und Löffingen. Ein Ersatzverkehr mit Bussen steht demnach zur Verfügung.
Auf der Wetterkarte zeichnete sich derweil eine deutliche Verbesserung ab: Pünktlich zur neuen Woche macht sich laut DWD-Meteorologe Clemens Steiner in Stuttgart ein Hochdruckgebiet im Land breit. Die Temperaturen sollen bereits am Montag überall steigen und für diese Jahreszeit sogar „deutlich zu hohe Werte annehmen“, die mancherorts sogar zweistellig ausfallen könnten. Heiter, etwas wolkig, aber vor allem trocken soll es weitergehen. Erst von Mittwoch an seien wieder vereinzelte, schwache Schauer möglich, die im Bergland als Schnee fallen, sagte der Experte.
Mit dem Abklingen des Regenwetters im Südwesten steigt aber gleichzeitig die Belastung durch Feinstaub. Wie aus Daten der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) vom Sonntag hervorgeht, lagen die Werte am besonders belasteten Neckartor in Stuttgart im Tagesmittel die ganze Woche im einstelligen Bereich. Mit der Wetterbesserung am Samstag stieg der Wert wieder auf 15 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, am Sonntag zeitweise auf 20 Mikrogramm.
Regen trägt dazu bei, die Luft vom Feinstaub reinzuwaschen. Trockenes Wetter und Windstille führen hingegen dazu, dass die Schadstoffe im Stuttgarter Talkessel nicht abziehen können. In der neuen Woche könnte es deshalb wieder eine höhere Feinstaubbelastung geben.