Die Rapper Kollegah (l) und Farid Bang mit ihren Echos auf der Party nach der Verleihung. Foto: Jens Kalaene Foto: DPA - Jens Kalaene

Der «Nazi-Bitch» das Nasenbein brechen? Nach dem Echo-Eklat sorgt der Rapper für eine neue Provokation. Er beschimpft Alice Weidel. Die Auseinandersetzung hat eine Vorgeschichte.

Berlin (dpa) Nach dem Eklat um die Echo-Auszeichnung für sein umstrittenes Album «Jung, Brutal, Gutaussehend 3» hat Rapper Farid Bang einen neuen Song aufgenommen, in dem er die AfD-Politikerin Alice Weidel attackiert. Der 31-Jährige veröffentlichte am Montagabend auf

Rapper Farid Bang hat die AfD-Politikerin Alice Weidel in einem neuen Songtext beschimpft und bedroht - die Politikerin prüft deshalb rechtliche Schritte gegen den Musiker. Der 31-Jährige hatte auf Instagram einen rund 20 Sekunden langen Song-Ausschnitt veröffentlicht, in dem er Weidel unter anderem als «Nazi-Bitch» bezeichnet und droht, ihr das Nasenbein zu brechen. Weidel prüfe nun, ob und wie man dagegen vorgehen werde, sagte ihr Pressereferent Daniel Tapp am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Sie wolle den Angriff aber zunächst nicht kommentieren.

Die AfD-Fraktion im baden-württembergischen Landtag zeigte sich am Dienstag empört über die Zeilen über die Politikerin mit dem Wahlkreis in Überlingen am Bodensee.

Bang und sein Rap-Partner Kollegah waren im April trotz von vielen als antisemitisch empfundener Textzeilen mit dem Echo ausgezeichnet worden. Die Debatte um heftig kritisierte Textzeilen wie «Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen» hat Bang und Kollegah die Zusammenarbeit mit ihrer Plattenfirma gekostet: Ende April gab die Bertelsmann Music Group bekannt, sich von den beiden Rappern getrennt zu haben.

Weidel hatte damals getwittert, Bang sei «nichts weiter als ein asozialer Marokkaner» - eine Anspielung auf dessen Song «Asozialer Marokkaner». Der Musiker hat marokkanische Wurzeln, wurde aber in Spanien geboren und lebt seit seiner Kindheit in Deutschland.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion, Bernd Baumann, machte am Dienstag die Rapperszene für die Verrohung der Gesellschaft verantwortlich. «Diese Rapperszene, die gewaltverherrlichende, frauenverachtende Texte von sich gibt, schon seit Jahrzehnten, ist uns immer schon ein Dorn im Auge gewesen als Staatsbürger», sagte Baumann in Berlin. Da habe sich etwas entwickelt, was «höchst ungut» für die Gesellschaft sei.

Baumann sagte, ihm sei der aktuelle Vorfall noch nicht bekannt, aber er wundere ihn auch nicht. «Dass wir selber von solchen Leuten angegriffen werden, lieber Gott... Wir werden dauernd angegriffen», sagte Baumann. «Wenn ein Herr Farid Bang irgendwas sagt, nehmen wir das auch zur Kenntnis, bedauern aber umso mehr die Gesamtverrohung, die wir sehen». Die seien auch Spätfolgen «einer politischen Gesamtentwicklung, die wir linksgrüne versiffte Republik nennen».