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2018 wurden im Südwesten mehr Straftaten gegen Asylbewerber verübt als im Vorjahr. Bei den Angriffen außerhalb von Unterkünften belegt Baden-Württemberg den zweiten Platz.

Berlin/Stuttgart (dpa/lsw)Fast 300 politisch motivierte Straftaten gegen Flüchtlinge und Asylbewerberunterkünfte haben die Behörden im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg registriert - und damit deutlich mehr als im Vorjahr. Die Taten im Jahr 2018 reichten von Beleidigung über Volksverhetzung bis hin zu zwei Mordversuchen in Heilbronn und Geislingen. Das teilte ein Sprecher des Innenministeriums in Stuttgart am Dienstag mit.

Die meisten Übergriffe (268) richteten sich gegen Geflüchtete außerhalb von Unterkünften. 17 Menschen wurden dabei verletzt. Baden-Württemberg liegt bei der Zahl dieser Taten im bundesweiten Vergleich an zweiter Stelle hinter Sachsen (295), wie aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervorgeht. Im Jahr 2017 wurden im Südwesten 162 solcher Straftaten registriert. Vier Menschen wurden dabei verletzt.

Die Zahl der Angriffe auf Unterkünfte ging im Südwesten dagegen zurück: 2018 zählten die Behören 18 solcher Straftaten im Land - Verletzte gab es dabei nicht. 2017 wurden noch 31 politisch motivierte Straftaten gegen Asylunterkünfte registriert, wobei drei Menschen verletzt wurden.

In ganz Deutschland gab es im vergangenen Jahr 1775 Übergriffe auf Geflüchtete außerhalb von Unterkünften. 173 Straftaten hatten die Unterkünfte zum Ziel. 315 Menschen wurden bundesweit verletzt.

2017 gab es laut Statistiken zur politisch motivierten Gewalt bundesweit 1903 Übergriffe auf Asylbewerber und Flüchtlinge und 312 Angriffe gegen Unterkünfte. Im Jahr 2016 waren es 2561 Übergriffe und 995 Angriffe.