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Stuttgart (dpa/lsw) - Der grün-schwarze Kompromiss zum Konsum und Verkauf von Alkohol stößt bei dem Kommunen auf ein geteiltes Echo. Zwar begrüßen der Gemeindebund und der Städtetag, dass die Kommunen künftig örtlich und zeitlich begrenzte Verbote des Alkoholkonsums auf öffentlichen Plätzen und Straßen aussprechen können, um Trinkgelage einzudämmen. Andererseits wird in Baden-Württemberg das seit 2010 geltende nächtliche Alkoholverkaufsverbot für Supermärkte und Tankstellen fallen. Dies bedauern die Kommunalvertreter.

Gemeindetagspräsident Roger Kehle sagte der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart, die Erfahrungen mit dem nächtlichen Verkaufsverbot seien positiv gewesen. «Viele hat gerade dieses Verbot wirksam daran gehindert, den Alkohol spontan an Ort und Stelle, draußen auf öffentlichen Plätzen, zu konsumieren.» Auch der Dezernent beim Städtetag Baden-Württemberg, Gerhard Mauch, sagte der dpa, es sei bedauerlich, dass das Verkaufsverbot abgeschafft werde.

Wie ein Sprecher des Innenministeriums sagte, sollen die Neuregelungen im Herbst durch den Landtag, so dass sie Anfang 2018 in Kraft treten können. Die Kommunen könnten dann erstmals im Sommer 2018 Verbote des öffentlichen Alkoholkonsums aussprechen. Grüne und CDU hatten sich bereits bei den Koalitionsverhandlungen auf den Kompromiss geeinigt. Ursprünglich wollte die CDU das Konsumverbot und das Verkaufsverbot - die Grünen waren gegen beides.