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Karlsruhe (dpa/lsw) - Bei Sonnenschein und um die acht Grad Lufttemperatur hat am Freitag im Karlsruher Sonnenbad die Freibadsaison begonnen. Etwa 40 mutige Schwimmer stürzten sich Punkt 10.00 Uhr bei 28 Grad Wassertemperatur ins gar nicht allzu kühle Nass - im Schlafanzug. Zuvor hatte ein Wecker die Schwimmer symbolisch aus dem Winterschlaf gerissen. Nach Angaben der Karlsruher Bädergesellschaft ist das Sonnenbad das einzige Freibad in Deutschland, das von Ende Februar bis zum 1. Advent geöffnet hat.

Für's bundesweit erste Anbaden in einem Freibad hatten Besucher teils eine längere Anfahrt in Kauf genommen - und einen höheren Eintrittspreis. Bis Anfang Mai und ab Ende September müssen Besucher einen Zuschlag von 1,70 Euro auf den normalen Eintrittspreis von 4,20 Euro zahlen. Dafür kann dank der Wärme aus dem benachbarten Kohlekraftwerk immer draußen gebadet werden. „Das Wetter ist uns egal. Wir sind auch schon im Schnee geschwommen“, sagte Oliver Sternagel, Geschäftsführer der Bädergesellschaft.

Die Tradition der langen Öffnung im Sonnenbad geht auf die 1970er-Jahre zurück: Damals kam die Wärme als kostenloses Abfallprodukt aus dem Kraftwerk nebenan. Seit diese Abwärme als Fernwärme genutzt wird, muss das Sonnenbad aber für das warme Wasser teuer zahlen.