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Die Jugendämter im Südwesten haben im vergangenen Jahr rund 7700 Kinder und Jugendliche zu deren Schutz in Obhut genommen. 2016 gab es deutlich mehr Inobhutnahmen.

Stuttgart (dpa/lsw)Die Jugendämter im Südwesten haben im vergangenen Jahr rund 7700 Kinder und Jugendliche zu deren Schutz in Obhut genommen. In knapp der Hälfte der Fälle handelte es sich dabei um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte. Die andere Hälfte betraf vor allem Kinder und Jugendliche, die in ihren Familien gefährdet waren. In vielen Fällen waren die Eltern überfordert. Es wurden aber auch Kinder aus ihren Familien geholt, weil sich Mutter und Vater stritten, sie misshandelt oder vernachlässigt wurden.

In 2016 gab es nach Angaben der Statistiker wesentlich mehr Inobhutnahmen, nämlich rund 11700. Damals lag die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge rund doppelt so hoch wie im vergangenen Jahr. Dagegen blieb die Zahl derer, die vor ihren Familien geschützt wurden, mit rund 4000 konstant.

Jede zweite Inobhutnahme wurde durch soziale Dienste oder die Jugendämter veranlasst. In 27 Prozent der Fälle waren Polizei oder Ordnungsbehörden eingeschritten, in 14 Prozent hatten die Kinder selbst auf die Probleme aufmerksam gemacht.

In einer akuten Krisensituation werden Kinder und Jugendliche vom Jugendamt oder der Polizei in eine sichere Umgebung (Obhut) geholt. Das Jugendamt hat in dieser Zeit die Verantwortung für das Kind.