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Die sogenannte "Bowl" soll die erste Indoor-Skate-Anlage in Deutschland sein. Die Schüler sind begeistert.

Göppingen (dpa/lsw) Regen und Schnee vermiesen Skateboard-Freunden an einem Göppinger Gymnasium nicht mehr den Spaß: Blaue Flecken können sie sich jetzt auch drinnen holen. Das Freihof-Gymnasium hat seit Oktober eine Indoor-Skateboard-Anlage. Sportlehrer Daniel Schindler zufolge ist es die bisher einzige schulische überdachte «Bowl» aus Beton bundesweit - und er muss es als Landesfachwart für Skateboard beim Deutschen Rollsport und Inline-Verband wissen. Eine «Bowl» - auf Deutsch «Schüssel» - ermöglicht im Gegensatz zu einer Halfpipe auch das Skaten im Rund und in Kurvenlage.

Ihren Ursprung haben solche Konstrukte demnach in den 1970er Jahren, als Skater den Sport in leeren Swimmingpools ausübten. Die Anlage am Göppinger Gymnasium geisterte als Idee bereits Jahre in Schindlers Kopf herum, wie er erzählt. Er leitet eine Trendsport-AG an der Schule. Zunächst erwiesen sich freie Schulräume wie etwa der Keller wegen der Deckenhöhe demnach aber als ungeeignet. Dann wurde ein ehemaliges städtisches Archiv gegenüber frei - und eine Firma baute die elf mal sieben Meter große Anlage dort ein. 30 000 Euro kostete das Stadt und Schule nach Angaben von Rektor Andreas Pfletschinger.

Nun lassen es dort die Schüler im Rahmen von AG und Ganztagsbetreuung buchstäblich krachen: Das Geräusch, mit dem die Skateboards auf den Beton knallen, geht durch Mark und Bein. Die jungen Skateboarder schreckt das wenig: Bei einem «Kick Turn», einer Drehung des Bretts, sei er auch schon mal hingefallen, sagt ein 13-Jähriger in einer Montur aus Helm, Knie- und Ellbogenschützern. «Aber das gehört dazu.»

Ein anderer ist früher nur auf ebener Fläche geskatet, wie er sagt. Der 17-Jährige kommt bei der «Bowl» ins Schwärmen: «Hier hat man das Gefühl zu fliegen.» Seinen Rektor konnte er bisher nicht anstecken. «Ich trau' mich da nicht rauf», sagt Andreas Pfletschinger.