14.01.2019 Wasser droht A8 bei Gruibingen zu überfluten.

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Regen und Tauwetter lassen die Pegelstände vieler Flüsse in Baden-Württemberg steigen. Der Regen soll zwar nachlassen - die Hochwassergefahr ist aber noch nicht gebannt.

Stuttgart (dpa/lsw)Wegen Regens und Tauwetters hat es in Teilen Baden-Württembergs am Montag Hochwasser gegeben. Etwa am Neckar in Gundelsheim, in Lauffen und Horb sowie an der Rems oder der Fils wurden nach Angaben der Hochwasservorhersagezentrale bereits in der Nacht zum Montag Meldewasserstände überschritten. In der Nacht waren die Wasserstände rasch gestiegen, sagte ein Hydrologe der Zentrale. Im Laufe des Tages werde das eher «gedämpft» weitergehen.

In Uhingen im Landkreis Göppingen musste die Feuerwehr im Ortsteil Baiereck kurz vor 2 Uhr ausrücken, weil ein Bach am Ortseingang über die Ufer getreten war. Die Feuerwehr reinigte den verstopften Rechen und das Wasser konnte wieder normal abfließen.

In Schwäbisch-Gmünd sei es an der Rems bereits kurz vor Mitternacht zu einem Hochwasser gekommen, wie es einmal alle zehn bis 20 Jahre vorkommt, so der Hydrologe. Seither war der Pegelstand aber wieder gesunken.

Zudem wurde in Berglen im Rems-Murr-Kreis bereits am Sonntagnachmittag kurz nach 17 Uhr wegen der Regemassen und des einsetzten Tauwetters die Kläranlage überflutet. Die Klärbecken konnten die Wassermassen nicht mehr aufnehmen und liefen über. Auch in die Gebäude drang Wasser ein und stieg auf 50 Zentimeter Höhe an. Die Feuerwehr Berglen musste in einer mehrstündigen Aktion das Wasser aus den Becken pumpen und in den an der Kläranlage vorbeiführenden Bach leiten.

Schwerpunkte seien am Montag der nordöstliche Landesteil sowie der Schwarzwald, sagte der Hydrologe. Dort seien vereinzelt Hochwasser möglich, wie sie etwa alle zwei bis fünf Jahre einmal vorkommen. Am unteren Neckar wird gegen Montagabend ein etwa zweijährliches Hochwasser erwartet.

Das viele Wasser verursachte bis zum Montagmorgen vereinzelt Behinderungen. In Heidelberg wurde die Bundesstraße 37 unter der Alten Brücke wegen Hochwassers gesperrt, wie ein Polizeisprecher in Mannheim mitteilte. Zudem mussten in Heidelberg und Eberbach (Rhein-Neckar-Kreis) mehrere Autos abgeschleppt werden, da Straßen am Neckar drohten, überspült zu werden.

Im Schwarzwald und im Kreis Ravensburg wurden einzelne überschwemmte Land- und Kreisstraßen gesperrt, wie ein Sprecher beim Lagezentrum des Innenministeriums am Montag mitteilte. Bei Gruibingen (Kreis Göppingen) stand die Autobahn 8 in Fahrtrichtung Stuttgart mehrere Zentimeter unter Wasser. Rettungskräfte zogen einen Graben, um das Schmelzwasser ablaufen zu lassen.

Immerhin: «Das Gröbste ist vorerst überstanden, was den Regen angeht», sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Montag in Stuttgart. Die Regenschauer sollen in den kommenden Tagen vorerst nachlassen. Demnach soll sich vor allem im Süden Baden-Württembergs am Dienstag die Sonne wieder häufiger blicken lassen. Auch der Mittwoch soll mild werden.