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Derzeit liegt der Anteil des Radverkehrs bundesweit bei zehn Prozent. Baden-Württemberg wollte nach Plänen der Grünen bis 2020 einen Anteil von 16 Prozent ausweisen. Das sei nicht zu schaffen.

Stuttgart (dpa/lsw) Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hält eine Verdoppelung des Radverkehrsanteils im Land bis 2020 mittlerweile für unrealistisch. Diese Zielmarke - einen Anteil des Radverkehrs von 16 Prozent bis 2020 - hatte sich sein Ministerium im Kampf gegen die hohe Luftverschmutzung und für eine bessere Gesundheit der Baden-Württemberger im Jahr 2016 selbst gesetzt. «2020 werden wir nicht schaffen. Wir sind niedrig gestartet bei nur acht Prozent und haben gesagt: Das wollen wir verdoppeln. Bisher gelingt uns das leider nicht», sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Die bundesweite Studie «Mobilität in Deutschland» (MID), mit der auch das Ministerium arbeitet, ging für das Jahr 2017 von gerade einmal zehn Prozent Radverkehrsanteil aus.

Das Land sei aber trotzdem nicht erfolglos, sagte Hermann. In Kommunen, wo der Radverkehr gezielt entwickelt und gefördert wird, sei man schon weit über die 16 Prozent raus. «Darunter sind Städte von denen wir es erwarten, wie Freiburg, Tübingen und Heidelberg», so Hermann. Aber auch Städte von denen es man nicht erwartet, wie etwa Karlsruhe oder Mannheim, hätten einen deutlich höheren Radverkehrsanteil. Das Ziel für 2030 - einen Radverkehranteil von 20 Prozent im Südwesten - hält der Minister für ambitioniert. Sofern die Kommunen mitspielten, sei es aber realisierbar.