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Der baden-württembergische Konzern hat offenbar fehlerhafte Pistolen an die Brandenburger Polizei verkauft. Die Waffen des Typs SFP 9 weisen Mängel in mehreren Bereichen auf.

Oberndorf (dpa/lsw)Der Waffenhersteller Heckler & Koch (H&K) hat nach dem Verkauf von Pistolen an die Brandenburger Polizei Probleme gehabt. Die Ordnungshüter hätten bei Lieferungen von 2017 bei einigen Waffen ein zu geringes Abzugsgewicht festgestellt, sagte ein Sprecher des Brandenburger Innenministeriums am Freitag in Potsdam. Wenn das Abzugsgewicht zu gering ist, können sich Schüsse früher lösen als gewollt. Mitunter habe zudem die Justierung des Korns auf dem Verschluss nicht zu 100 Prozent den Anforderungen entsprochen. Das Problem werde man aber lösen, betonte der Sprecher. H&K sei «ein zuverlässiger und anerkannter Hersteller von Waffen».

Brandenburg hatte den Angaben zufolge 8000 Pistolen vom Typ Heckler & Koch SFP9 für rund drei Millionen Euro bestellt, bereits ausgeliefert wurden 4000. Wie viele der Pistolen genau beanstandet wurden, sagte der Sprecher nicht - es seien einige gewesen. Auch in Sachsen, was 11 000 Pistolen gekauft hatte, lief es nicht glatt; dort wurde eine Feder ausgetauscht. Die Behörden in Bayern (40 000 gekaufte neue Dienstpistolen) und Niedersachsen (18 000) meldeten hingegen keine Probleme. Zuvor hatte die «Neue Osnabrücker Zeitung» (NOZ) über die Beanstandungen berichtet.

Kürzlich hatte die Berliner Polizei ihrem Ärger über H&K Luft gemacht - sie habe schon zum zweiten Mal mehr als 1300 Dienstpistolen an den Hersteller zurückschicken müssen, hieß es. H&K wies die Vorwürfe wegen angeblicher Treffungenauigkeit der neuen Waffen als nicht nachvollziehbar zurück.