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Agrarminister Peter Hauk (CDU) will beim Treffen die Ressortchefs der Bundesländer mit ins Boot nehmen.

Stuttgart (dpa/lsw) Baden-Württemberg will die Chancen für ein Verbot von Transporten lebender Schlachttiere in Länder außerhalb der EU ausloten. Agrarminister Peter Hauk (CDU) will beim Treffen der Ressortchefs der Bundesländer vom Mittwoch bis Freitag in Münster einen entsprechenden Beschlussvorschlag einreichen. Damit sollen die Länder die Bundesregierung bitten, sich auf EU-Ebene für ein Verbot solcher Transporte einzusetzen, wie Hauk der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart sagte. Dabei geht es nach seinen Angaben vor allem um Ägypten und die Türkei als Zielländer. Bislang sind nur Tiertransporte innerhalb der Europäischen Union geregelt.

Hauk begründete den Vorstoß damit, dass man bislang keinen Einfluss darauf habe, wie Tiere in Ländern außerhalb der EU geschlachtet würden. Der Ressortchef verwies auch auf grausame Bilder von Transporten lebender Tiere und Schlachtungen, die immer wieder die Öffentlichkeit bewegten. Bis zu einem möglichen Verbot solcher Transporte in Drittländer ist es aber ein langer Weg: Sollten die Agrarminister dafür stimmen, müsste ein Antrag in den Bundesrat eingebracht werden, der sich dann an die Bundesregierung richtet, damit diese in Brüssel aktiv wird.

Hauk regte zudem Versorgungsstationen an den Außengrenzen der EU an, damit die Tiere auf ihren langen Wegen versorgt und für Pausen vorübergehend abgeladen werden könnten. Diese Stationen könne man im Zweifel auch mit finanziellen Hilfen der EU errichten. Nach Hauks Worten gehen von Baden-Württemberg aus wenig Tiere zur Schlachtung auf die Reise in Drittländer. Die Rinderhalter im Südwesten hätten sich selbst verpflichtet, keine Tiere zur Schlachtung außerhalb der EU zu verkaufen. Bei Schweinen lohnten sich Lebendtransporte nicht.