Der Juchtenkäfer bremst die Bahn aus: Weil die Bahn beim Grundwassermanagement Belange des Artenschutzes nicht ausreichend berücksichtigt hat, müssen die Bauarbeiten ausgesetzt werden. Foto: Archiv Foto: EZ

Bei neuen Untersuchungen wurden weder der Juchtenkäfer noch seine Larven in den Bäumen am Rosensteinpark gefunden. Mit Zustimmung der EU konnte die Bahn nun 100 Bäume fällen.

Stuttgart (dpa/lsw)Rund 100 Bäume im Rosensteinpark mussten diese Woche dem Bau von Stuttgart 21 weichen. Darunter waren sechs Bäume, in denen der streng geschützte Juchtenkäfer vermutet wurde. Wie die Bahn am Donnerstag mitteilte, seien darin jedoch weder der Käfer noch seine Larven gefunden worden. Vorab hatte sie die Zustimmung der Europäischen Union eingeholt, um die Bäume fällen zu können.

Die Bahn erhebt in diesem Zusammenhang Manipulationsvorwürfe: Demnach waren an einem Stamm Kotpillen des Juchtenkäfers gefunden worden. Da der Baum aber sonst keine Hinweise auf den Käfer aufwies, geht die Bahn davon aus, dass der Kot dort gezielt platziert wurde. Dazu passe auch ein zweiter Fund: Bei Fällarbeiten tauchte in einer Baumhöhle eine Flasche mit Kotpillen und Flügeldecken diverser Holzkäferarten auf. Die Bahn prüft rechtliche Schritte. Wegen der Manipulation sei dem Projekt möglicherweise erheblicher Schaden entstanden, heißt es in einer Mitteilung.

Wegen des Schutzes des Juchtenkäfers hatte sich der Bau des Großprojekts bereits mehrmals verzögert.