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Stuttgart/Mannheim (dpa/lsw) - In der Debatte um die völlige Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe hat sich der Landeschef der Jungen Union, Nikolas Löbel, hinter die Kanzlerin gestellt. „Ich finde das einen richtigen und mutigen Schritt von Angela Merkel anzukündigen, dass der nächste Bundestag ohne Fraktionszwang darüber abstimmt, die Ehe für alle zu öffnen“, sagte er am Dienstag in Mannheim.
Er sprach sich aber gegen eine rasche Entscheidung in dieser Legislaturperiode aus, wie sie die SPD und die Grünen fordern. Man befinde sich bereits in der letzten Sitzungswoche. „Die Entscheidung ist zu wichtig, um sie übers Knie zu brechen“, sagte Löbel, der auch persönlich für die Ehe für alle plädiert. „Für mich ist die Ehe eine Verbindung zwischen Menschen, die sich lieben und Verantwortung für einander übernehmen wollen.“
Grünen-Bundeschef Cem Özdemir sieht in der Ankündigung Merkels einen weiteren Abschied der Union von einer Lebenslüge. „Unsere Gesellschaft ist lange schon viel weiter und die Zustimmung zur Ehe für alle mittlerweile groß. Das hat die Kanzlerin jetzt erst im Wahlkampf erkannt und ihre Position revidiert“, sagte der Spitzenkandidat seiner Partei für die Bundestagswahl dem „Mannheimer Morgen“ und der „Heilbronner Stimme“.