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Stuttgart (dpa/lsw) - Aufgrund anhaltend schlechter Luft in Stuttgart kann in der Landeshauptstadt von diesem Wochenende an wieder Feinstaubalarm ausgerufen werden. Sagen Experten vom Deutschen Wetterdienst eine Wetterlage voraus, die eine tagelange hohe Schadstoffbelastung der Luft erwarten lässt, werden Autofahrer zum freiwilligen Umstieg auf Busse und Bahnen aufgerufen. Bis es wieder regnet oder der Wind die Schadstoffe aus dem Talkessel bläst, ist dann das Anfeuern sogenannter Komfortkamine, die allein der Romantik dienen, verboten.

Feinstaubalarme gibt es seit Anfang 2016. Nach Angaben des Deutschen Städtetags ist Stuttgart bundesweit die einzige Großstadt, die dem Kampf gegen gesundheitsschädlichen Feinstaub mit diesem Instrument begegnet. Wie viele Stuttgarter und Pendler dem Aufruf über Banner, das Radio oder Soziale Medien folgen, lasse sich nicht klären, sagte Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne). «Aber die Stadtbahnen sind dann schon voll.» Schätzungen aus der Anfangszeit des Feinstaubalarms lassen aber vermuten, dass die Wirkung überschaubar ist. Busse und Bahnen registrierten nur rund fünf bis sechs Prozent mehr Fahrgäste.

Am Montag starte zudem die Nassreinigung der Straßen rund um Deutschlands Feinstaub-Hotspot Neckartor. Bis zum Ende der Feinstaubalarm-Saison im April werde das rund 600 000 Euro kosten. Ziel sei es, Dreck aufzusaugen, bevor er durch den Verkehr zu Feinstaub zerrieben wird.

Kurz vor dem Start der Alarmperiode stiegen die Feinstaubwerte am Neckartor an. 35 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wurden gemessen. Sind es über 50 Mikrogramm, gilt ein Tag als Überschreitungstag, von denen es pro Jahr nicht mehr als 35 geben darf. In diesem Jahr gab es schon 39 Überschreitungstage, womit die EU-Vorgaben erneut nicht erfüllt wurden. Strafzahlungen drohen.