Foto: dpa Symbolbild - Symbolbild: dpa

Im Skandal um einen Schwimmlehrer, der über 40 Kinder sexuell mißbraucht haben soll, ist auch dessen Chef ins Visier der Ermittler geraten. Die Ermittlungen wurden nun eingestellt.

Baden-Baden (dpa)Die Staatsanwaltschaft Baden-Baden hat ihre Ermittlungen gegen einen früheren Chef des wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern vor Gericht stehenden Schwimmlehrers eingestellt. Die Vorwürfe des Angeklagten, der Mann habe ihn mit Drohungen zu solchen Straftaten gezwungen, seien unbegründet, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Geschäftsführer hatte bereits als Zeuge in dem Prozess ausgesagt, dass er mit dem 34-Jährigen niemals über Nacktaufnahmen gesprochen habe.

Der Angeklagte hatte zu Beginn des Prozesses vor dem Landgericht Baden-Baden in einer schriftlichen Erklärung ausgesagt, sein ehemaliger Chef habe einige von ihm gemachte Nacktfotos auf einer Kamera entdeckt und ihn genötigt, den Missbrauch von Mädchen fortzusetzen - andernfalls würde er ihn anzeigen.

Dem freiberuflichen Schwimmlehrer werden rund 200 Taten zur Last gelegt. Er soll fast 40 Mädchen während des Unterrichts missbraucht, befingert und gefilmt haben.

Die Staatsanwaltschaft hatte nach den Vorwürfen des Angeklagten ein Ermittlungsverfahren gegen den Geschäftsführer eingeleitet und Datenträger beschlagnahmt. Dabei wurden jedoch keinerlei belastende Dateien oder Unterlagen gefunden.

In der Fortsetzung der Verhandlung am Donnerstag habe ein Ermittler berichtet, dass der Angeklagte auch heimlich Videoaufnahmen von nackten Erwachsenen in einer Sauna gemacht habe, berichteten die «Badischen Neuesten Nachrichten» am Freitag.